Dokument_1.pdf (5058 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Ergebnisse und Diskussion<br />
Produktgemische gebildet, deren Auftrennung schwierig ist. Einen allgemein anwendbaren<br />
Ansatz zur Reduzierung der Abfallmenge stellen Reaktionen dar, die aromatische<br />
Carbonsäuren als Arylquelle verwenden. Wie bereits in Kapitel 1 gezeigt, gibt es Protokolle,<br />
in denen die Carbonsäuren zuerst in Anhydride 49 (siehe Schema 18) oder p-Nitrophenylester 51<br />
(siehe Schema 20) überführt werden und anschließend in Gegenwart eines Palladiumkatalysators<br />
unter Decarbonylierung olefiniert werden. Der Ort der C-C-Bindungsknüpfung<br />
am Aren wird hier durch die Lage der Carboxylatgruppe vorgegeben. Als Koppelprodukte<br />
werden Carbonsäure bzw. p-Nitrophenol erzeugt, die theoretisch wieder in die<br />
Ausgangsverbindungen überführt werden können. Die technische Umsetzung solcher<br />
Kreislaufprozesse ist allerdings aufgrund der Abtrennung und Rückführung der<br />
Koppelprodukte mit einem hohen Energiebedarf verbunden, wodurch der ökologische Vorteil<br />
einer verminderten Abfallmenge wieder verloren geht.<br />
Eine andere Strategie bilden Reaktionen, bei denen Carbonsäuren durch Addition an Propin in<br />
Isopropenylester umgewandelt werden, die anschließend in einer decarbonylierenden Heck-<br />
Reaktion in Vinylarene überführt werden (siehe Schema 21). 52 Da bei dieser Variante auf den<br />
Zusatz von Base und Lösungsmittel verzichtet wird, werden als Koppelprodukte lediglich<br />
flüchtige Substanzen gebildet (CO und Aceton), wodurch sich der Gesamtprozess als salzfrei<br />
und somit recht umweltfreundlich gestaltet.<br />
2002 berichteten Meyers et al. über eine neue Variante der Heck-Reaktion, bei der<br />
überwiegend elektronenreiche, ortho-substituierte aromatische Carbonsäuren direkt unter<br />
Decarboxylierung oxidativ mit Olefinen verknüpft werden. 59<br />
Als Katalysator werden<br />
20 Mol-% Palladium(II)trifluoracetat eingesetzt. Die Base Silbercarbonat (3 Äquivalente,<br />
d. h. 600 Mol-% Ag + ) fungiert hier gleichzeitig auch als Oxidationsmittel (Schema 83).<br />
O<br />
Pd(O 2<br />
CCF 3<br />
) 2<br />
(20 Mol%),<br />
OH<br />
+ R 2 Ag 2<br />
CO 3<br />
(3 Äquiv.)<br />
R 2<br />
R 1 DMSO/DMF (1:20), 120 °C,<br />
3.84 3.82 0.5 - 3 Std.<br />
R 1<br />
3.83<br />
-CO 2<br />
42-99%<br />
R 1 = OMe, F, Cl, R 2 = Aryl, Ester<br />
Me, NO 2<br />
Schema 83. Oxidative Olefinierung aromatischer Carbonsäuren nach Myers et al..<br />
Der postulierte Mechanismus dieser Reaktion ist in Schema 84 gezeigt. Im Gegensatz zur<br />
klassischen Heck-Reaktion beginnt der Katalysezyklus mit einer Palladium(II)-Spezies 3.85a,<br />
die das Carboxylat durch Salzaustausch aufnimmt. Durch Decarboxylierung bildet sich daraus<br />
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