Dokument_1.pdf (5058 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Einleitung<br />
Decarbonylierende Heck-Reaktionen<br />
In klassischen Heck-Reaktionen werden Halogenarene mit Olefinen palladiumkatalysiert zu<br />
Vinylarenen umgesetzt und die dabei freiwerdende Menge an Mineralsäure durch Zugabe<br />
stöchiometrischer Mengen an Base neutralisiert. 46<br />
Spencer et al. entdeckten, dass sich<br />
aromatische Säurechloride ebenfalls für Heck-Reaktionen eignen, da die intermediär<br />
gebildeten Acylpalladiumspezies rasch Kohlenmonoxid freisetzen und somit durch Kupplung<br />
mit Alkenen Vinylarene entstehen. 47 Diese Entdeckung wurde später von Miura et al., denen<br />
eine basenfreie Reaktionsführung gelang, 48 und De Vries et al. aufgegriffen. De Vries setzte<br />
jedoch anstelle der aggressiven Säurechloride leichter zugängliche Anhydride aromatischer<br />
Carbonsäuren als Startmaterialien ein, um so fernerhin die entstehende Salzfracht bei Heck-<br />
Reaktionen zu vermeiden (Schema 18). 49<br />
Dieses Protokoll verzichtet ebenfalls auf einen<br />
Basenzusatz. Die freigewordene Benzoesäure 1.4 kann theoretisch wieder in das Startmaterial<br />
Benzoesäureanhydrid 1.37 überführt werden und erneut an der Reaktion teilnehmen.<br />
Allerdings ist die praktische Durchführung dieses Kreisprozesses noch nicht gelungen,<br />
wodurch auch das Ziel einer abfallfreien Heck-Reaktion bis jetzt noch nicht vollständig<br />
verwirklicht werden konnte.<br />
O O<br />
H R 2 PdCl 2<br />
(0.25 mol%)<br />
Ar R 2<br />
NaBr (1.00 mol%)<br />
+ + Ar COOH + CO<br />
Ar O Ar R 1 R 3 NMP, 160 °C, 1-3 Std.<br />
R 1 R 3<br />
1.37 1.38 1.39<br />
1.4<br />
1.36<br />
R 1,2 = H, Alkyl, CO 2<br />
Bu<br />
R 3 = H, Ph, CN, CO 2<br />
Bu<br />
25-77%<br />
Schema 18. Heck-Reaktion von Carbonsäureanhydriden nach de Vries.<br />
Eine direkte Umsetzung von Carbonsäuren zu Vinylarenen beschrieb Gooßen et al.. Hier wird<br />
die Carbonsäure in situ durch zugesetztes Di-tert-butyldicarbonat aktiviert. 50 In Gegenwart<br />
speziell optimierte Palladiumkatalysatoren wurden verschiedene elektronenreiche,<br />
aromatische Carbonsäuren zu den entsprechenden Olefinen umgewandelt. Als Nebenprodukte<br />
wurden lediglich flüchtige Komponenten, wie tert-Butanol, CO und CO 2 , gebildet<br />
(Schema 19).<br />
(tBuOCO) 2<br />
O<br />
R<br />
Ar COOH + R Ar + tBu OH + CO + CO<br />
PdCl 2<br />
1.4 1.35<br />
2<br />
(3 Mol%)<br />
LiCl (10 Mol%)<br />
1.40 1.20 1.36 1.41<br />
R = Aryl, Alkyl, γ-Picolin (10 Mol%) bis zu 88%<br />
Ester<br />
Schema 19. Direkte Umsetzung von Carbonsäuren in Heck-Reaktionen.<br />
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