Dokument_1.pdf (5058 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Ergebnisse und Diskussion<br />
Mikrowelle heraus (Eintrag 9). Jedes Lösungsmittel für sich alleine erzielte keine so guten<br />
Umsätze wie die Kombination beider (Einträge 14, 15). Unpolares Mesitylen konnte die<br />
eingesetzten Reagenzien schlecht lösen und die Mikrowellenenergie nicht effizient genug in<br />
Wärme umwandeln, wodurch keine Umsetzung stattfinden konnte (Eintrag 16). Somit besteht<br />
das optimale Protokoll für eine Mikrowellen-unterstützte decarboxylierende<br />
Kreuzkupplungsreaktion aus einem Katalysatorsystem aus 1 % Palladiumacetylacetonat, 3 %<br />
Kupferiodid und 5 % 1,10-Phenathrolin in einem 1:1 Gemisch aus NMP und Chinolin bei<br />
190 °C.<br />
Dieses Protokoll kann nicht nur für Kaliumcarboxylate angewendet werden, sondern mit ihm<br />
können auch die freien Carbonsäuren direkt umgesetzt werden (Eintrag 19). Die<br />
Deprotonierung der Carbonsäure erfolgt hier in situ durch Kaliumcarbonat als Base. Um das<br />
freiwerdende Reaktionswasser abzufangen, ist eine Beigabe von 250 mg Molsieben nötig.<br />
Allerdings ist dieses Verfahren im Vergleich zum direkten Einsatz der Carboxylate<br />
unpraktischer. Durch die in situ Deprotonierung der Carbonsäure wird zusätzliches CO 2 und<br />
Wasser gebildet, was zu einem zusätzlichen Druckanstieg führt, der das Sicherheitsrisiko<br />
erhöht. Darüber hinaus können Molsiebe zu lokalen Überhitzungen führen, die wiederum das<br />
Ausfallen von unreaktivem Palladiumschwarz begünstigen können, wodurch auch die<br />
Ausbeuteverminderung auf 55 % erklärt werden kann.<br />
Um nun herauszufinden, ob die Möglichkeit zur Verkürzung der Reaktionszeit von mehreren<br />
Stunden auf nur 5 Minuten allein durch den thermischen Effekt der Temperaturerhöhung auf<br />
190 °C zurückzuführen ist, oder ob dafür wirklich die effektive Erhitzung in der Mikrowelle<br />
verantwortlich ist, wurde ein thermisches Kontrollexperiment in einem auf 200 °C<br />
vorgeheizten Aluminiumblock durchgeführt (Tabelle 8, Einträge 20, 21). Die Vorbereitung<br />
der Probe erfolgte dabei genauso wie für eine Mikrowellen-Reaktion (Homogenisieren der<br />
Probe durch 10-minütiges Rühren im Wasserbad bei 50 °C). Nach einer Stunde Reaktionszeit<br />
wurde eine Ausbeute von nur 48 % erhalten (Eintrag 20). Komplett war die Umsetzung erst<br />
nach 6 Stunden (Eintrag 21). Dieser Versuch bestätigte, dass die Verkürzung der<br />
Reaktionszeit und die damit verbundene Steigerung der Umsatzrate auf der effektiven<br />
Erwärmung in der Mikrowelle beruht und nicht allein durch die Erhöhung der Temperatur<br />
verursacht wird.<br />
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