Dokument_1.pdf (5058 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Einleitung<br />
Oxidation von Carbonsäuresalzen. Im Gegensatz zur Hunsdiecker-Reaktion findet die<br />
Oxidation nicht auf chemischem Wege statt, sondern elektrolytisch. Bei der Synthese kommt<br />
es zu zwei Einelektronenübertragungen, bei denen das instabile RCOO*-Radikal 1.53<br />
gebildet wird, das sich unter Decarboxylierung stabilisiert. Dabei entsteht ein Alkylradikal<br />
1.54, das sich mit einem weiteren Alkylradikal dimerisiert (Schema 24). Diese Methode<br />
besitzt Vorteile, nämlich die Möglichkeit zur Kontrolle des Elektrodenpotentials und die<br />
Einfachheit der Reaktionsdurchführung, da man keine chemischen Oxidations- und<br />
Reduktionsmittel einsetzen muss.<br />
2<br />
O<br />
O<br />
R O - - 2 e - 2<br />
R O* - 2 CO 2<br />
2 R* R R<br />
1.52 1.53 1.54 1.55<br />
R = Alkyl<br />
Schema 24. Kolbe-Elektrolyse.<br />
Oxidative Kupplungsreaktionen unter Extrusion von CO 2<br />
Einen Meilenstein in der präparativen organischen Chemie stellte das von Myers et al. 2002<br />
veröffentlichte oxidative Reaktionsverfahren dar, in dem Carbonsäuren nach der<br />
Decarboxylierung mit anderen Substraten gekuppelt werden konnten. In dieser neuartigen<br />
Heck-Reaktion werden aromatische Carbonsäuren 1.56 in Gegenwart von Silbercarbonat und<br />
einem Palladiumkatalysator unter Extrusion von Kohlenstoffdioxid mit Alkenen 1.35 zu<br />
Vinylarenen 1.57 umgesetzt (Schema 25). 59 Als Katalysator wurden 20 Mol-%<br />
Palladium(II)trifluoracetat eingesetzt, die Base Silbercarbonat (3 Äquivalente, d. h. 600<br />
Mol-% Ag + ) fungierte gleichzeitig auch als Oxidationsmittel. Es gelang die Umsetzung von<br />
insgesamt 18 ortho-substituierten, jedoch meist elektronenreichen, aromatischen<br />
Carbonsäuren.<br />
O<br />
Pd(O 2<br />
CCF 3<br />
) 2<br />
(20 Mol%),<br />
OH<br />
+ R 2 Ag 2<br />
CO 3<br />
(3 Äquiv.)<br />
R 2<br />
R 1 DMSO/DMF (1:20), 120 °C,<br />
1.56 1.35 0.5 - 3 Std.<br />
R 1<br />
1.57<br />
-CO 2<br />
42-99%<br />
R 1 = OMe, F, Cl, R 2 = Aryl, Ester<br />
Me, NO 2<br />
Schema 25. Oxidative Heck-Olefinierung aromatischer Carbonsäuren nach Myers et al..<br />
Der Vorteil dieser Reaktion ist die für Decarboxylierungen recht milde Reaktionstemperatur<br />
von nur 120 °C. Nachteile dieser Reaktionsführung sind jedoch neben den hohen<br />
Katalysatormengen und dem Einsatz großer Mengen eines teueren Oxidationsmittels die<br />
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