Dokument_1.pdf (5058 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Einleitung<br />
1983 gelang es Rotem und Shvo diese Nachteile zu überwinden. Sie stellten die erste<br />
rutheniumkatalysierte Hydroacylierung von Alkinen vor. 26 Diese Reaktion wurde in den<br />
darauffolgenden Jahren in den Arbeitsgruppen von Mitsudo, Watanabe 27 und Dixneuf 28 durch<br />
die Entwicklung immer aktiverer und selektiverer Ruthenium(II)katalysatoren weiter<br />
optimiert, wobei eine Vielzahl komplex funktionalisierter Carbonsäuren mit terminalen<br />
Alkinen in hohen Ausbeuten und Selektivitäten umgesetzt werden konnte. Dixneuf et al.<br />
gelang es sogar erstmals neben den Markownikow-Produkten auch selektiv das Z-Anti-<br />
Markownikow-Produkt herzustellen. 28 Gooßen et al. entwickelte ein einfaches Katalysatorsystem<br />
basierend auf [{RuCl 2 (p-Cymol) 2 }], in dem geringe Mengen an Base zugesetzt<br />
werden, um die Reaktion zu beschleunigen und die Selektivität zu steuern. 29 Durch die Wahl<br />
des Liganden und der Base kann somit die Regioselektivität der Reaktion bestimmt werden.<br />
Verwendet man Tri-2-furylphosphin und Natriumcarbonat, erhält man das Markownikow-<br />
Produkt 1.24, wohingegen die Kombination aus Tri(p-chlorphenyl)phosphin und<br />
4-Dimethylaminopyridin das Z-Anti-Markownikow-Produkt 1.23 liefert (Schema 9).<br />
[RuCl 2<br />
(p-Cymol)] 2<br />
(1 Mol%),<br />
O<br />
P(p-ClC 6<br />
H 4<br />
) 3<br />
(3 Mol%),<br />
R 1 COOH<br />
R 1 DMAP (4 Mol%)<br />
O<br />
+<br />
R 2 Toluol, 60 °C, 16 Std.<br />
R 2<br />
[RuCl 2<br />
(p-Cymol)] 2<br />
(0.4 Mol%),<br />
P(Fur) 3<br />
(0.8 Mol%),<br />
Na 2<br />
CO 3<br />
(1.6 Mol%)<br />
Toluol, 50 °C, 16 Std.<br />
O<br />
R 1 O<br />
R 2<br />
1.23 1.24<br />
bis 99% R 1 = Ph, p-MeOC 6<br />
H 4<br />
, p-CF 3<br />
C 6<br />
H 4<br />
, p-CHOC 6<br />
H 4<br />
, 2-Thienyl, ...<br />
R 2 = nBu, Ph, Me, tBu, ...<br />
bis 99%<br />
Schema 9. Addition von Carbonsäuren an terminale Alkine.<br />
Neben Ruthenium werden mittlerweile auch einige andere Metalle, wie Rhodium 30 , Iridium 31<br />
und Rhenium 32 , als Katalysatoren für die Addition von Carbonsäuren an terminale Alkine<br />
eingesetzt.<br />
1.1.3 Reaktionen über Acyl-Metallspezies<br />
Wie bereits in Abschnitt 1.1 besprochen, ist ein nucleophiler Angriff an das Carbonyl-<br />
Kohlenstoffatom der Carbonsäure mit anschließendem Bruch der C(O)-O-Bindung auch bei<br />
katalytischen Reaktionen erst dann möglich, wenn die Säurefunktion unter Substitution der<br />
Hydroxygruppe aktiviert wird. Aktivierte Derivate, beispielsweise Säurechloride, Anhydride,<br />
Aktivester, sogar einige Amide und Thioester, können mit Palladium- oder Rhodium-<br />
Katalysatoren unter oxidativer Addition reagieren und so für katalytische Acylierungen<br />
genutzt werden.<br />
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