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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 109 —<br />

»Ach laß ihn,« warf sein Amtsgenosse Heinz Hellgrave<br />

verdrießlich dazwischen. »Du weißt ja, wie mein<br />

Vater ist. Kein Mensch kann den Eisenkopf bekehren.<br />

Da ist nichts zu machen!«<br />

»Aber wo wir doch <strong>die</strong> freie Reichsstadt Eisenach<br />

sind!« schrie Wartberg. »Hier muß jeder den König ehren!«<br />

»Haha!« krähte der Alte. »Freie Reichsstadt Eisenach!<br />

Mit Speck fängt man Mäuse und mit Honig den<br />

Bären. Freie Reichsstadt Eisenach! Gibt es nicht, und<br />

wird es nimmer geben! Wollt ihr wissen warum, ihr<br />

Spatzenköpfe?«<br />

»Ja, warum denn nicht, Vater Hellgrave?« riefen <strong>die</strong><br />

Ratsherren halb ärgerlich, halb ergötzt.<br />

»Weil’s keine freie Reichsstadt Wien und keine freie<br />

Reichsstadt Prag gibt. Nämlich, sowie der hungrige<br />

Habsburger ein Land gefressen hat, so kümmert er sich<br />

den Teufel ums Reich. Vorher girrt und lockt er: Ich<br />

mache euch zu freien Reichsstädten, ich mache euch<br />

zu Fürsten und Grafen des Reiches, wenn ihr mir helft,<br />

eure Herren zu verjagen. Aber wenn er zu seinem Ziele<br />

gekommen ist, dann tut er euch den Teufel. Das Reich<br />

erbt ja doch keiner von seinem Blute. Meint ihr, er wird<br />

für den König aus anderem Geschlecht sorgen, den<br />

nach ihm <strong>die</strong> Fürsten wählen? Weit gefehlt! Für den<br />

Habsburger wird er sorgen, seinen Sohn, der nach ihm<br />

und unter ihm das Land bebeherrschen soll, wie einer

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