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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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»Das auch nicht! Ich habe keine bleibende Stätte,<br />

muß bald hier sein, bald dort, das ist kein Leben für<br />

dich und unser Kind. Ich dachte mir: Hier wird mir das<br />

Spiel allzu ernsthaft, <strong>die</strong> Gefahr wird allzu groß. Der<br />

König ist ein schlechter Mann, finge er euch, so würde<br />

er euch als Geiseln nach Österreich führen, und das<br />

wäre noch nicht das Argste, was dir widerfahren könnte.<br />

Du solltest dich <strong>die</strong>ses Mal hinter heiligen Mauern<br />

bergen. Am sichersten wärst du da in Erfurt. Die Erfurter<br />

haben meinen Vater, der in der Narrheit seines Alters<br />

zu ihnen gezogen ist, mit Pauken und Flöten eingeholt<br />

und sind mir befreundet. Auch sind sie stark und<br />

trotzig und dem Könige zurzeit ganz abgeneigt, weil<br />

sie vergeblich gehofft haben, er werde ihnen <strong>die</strong> volle<br />

Reichsfreiheit geben, und weil sie eifersüchtig sind auf<br />

Eisenach, das er begünstigt. Dort wärst du fürs erste<br />

ganz sicher.«<br />

Frau Else sah ihrem Gatten schweigend ins Gesicht.<br />

Ihre Wangen brannten, und aus ihren Blicken sprach<br />

Zorn und Schmerz. Langsam füllten sich ihre Augen<br />

mit Tränen.<br />

»Was ist dir?« fragte Friedrich befremdet. »Warum<br />

weinst du?«<br />

Die Landgräfin fuhr sich hastig mit der Hand über<br />

<strong>die</strong> Augen. »Du hast kein Vertrauen mehr zu mir,« sagte<br />

sie gekränkt.<br />

»Kein Vertrauen? Wie kommst du darauf?«

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