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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 267 —<br />

»Gnade, Herr König! Wir haben gar nichts mehr!«<br />

rief der Älteste der Schar, ein Greis mit verwittertem<br />

Angesicht, der nichts auf dem Leibe trug als ein grobes,<br />

wollenes Hemd, das über den Hüften von einem<br />

Stricke umschnürt war.<br />

Friedrich erhob sich. »Ich bin nicht der König, dem<br />

Himmel sei Dank. Ich bin euer Markgraf, der euch helfen<br />

will!«<br />

Seltsamer Weise machte <strong>die</strong>ses Wort nicht den geringsten<br />

Eindruck auf <strong>die</strong> Landleute. Augenscheinlich<br />

verstanden sie es gar nicht. Sie schauten ebenso trübselig<br />

und angstvoll vor sich nieder wie vorher.<br />

Verwundert blickte sie der Fürst an. Dann fragte er:<br />

»Wo seid ihr her?«<br />

»Aus Zschagast!«<br />

»Warum seid ihr nicht daheim zur Mittagszeit?«<br />

»Unsere Häuser sind verbrannt, wir haben nichts zu<br />

essen, suchten uns im Walde Wurzeln und Beeren.«<br />

Indem kam eine der ausgeschickten Wachen zurück<br />

und meldete, daß das Dorf vor dem Walde zur einen<br />

Hälfte total niedergebrannt sei, zur andern Hälfte noch<br />

in Flammen stehe. Zu sehen sei niemand, es scheine<br />

völlig verlassen zu sein.<br />

»Daher der brenzliche Geruch und der Dunst im Walde,«<br />

bemerkte Goldacker.<br />

Friedrich war aufgestanden, <strong>die</strong> Lust zum Essen war<br />

ihm vergangen. Er nagte heftig an seiner Unterlippe,<br />

wie er im Zorne zu tun pflegte.

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