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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 230 —<br />

Friedrich, der sich gerade mit Hermann Goldacker<br />

im Vorderhofe der Burg erging, empfing sie nicht ungnädig.<br />

»Wieviel sind Euer?« erkundigte er sich.<br />

»Herr, wir sind über fünfzig, lauter altge<strong>die</strong>nte Leute,«<br />

erwiderte der Sprecher, ein Schwabe mit schon ergrautem<br />

Haar, gewaltigen Gliedern und einer breiten<br />

Narbe auf der Stirn.<br />

»Und seid ihr zufrieden, wenn ich euch den Monat<br />

einen Gulden gebe, dazu jeden Tag ein Maß Wein mit<br />

der Kost und Sturmgelder?«<br />

»Heil dem frommen Landgrafen von Thüringen!«<br />

schrien alle drei, als hätten sich sich verabredet.<br />

»Warum soll ich sie nicht nehmen?« sagte der Landgraf<br />

zu Hermann Goldacker. »Hätte ich lauter Lehnsmannen,<br />

es wäre ja besser. Aber ich bin auf geworbenes<br />

Volk angewiesen, und da kommen mir <strong>die</strong>se Leute<br />

gerade gelegen. Sie werden mir nicht schlechter <strong>die</strong>nen<br />

als andere.«<br />

»Gewißlich nicht, gnädiger Herr,« entgegnete der<br />

Marschalk. »Es macht nichts aus, daß sie bisher wider<br />

Euch im Felde standen. Sie <strong>die</strong>nen dem, der sie<br />

bezahlt, und gegen einen Goldgulden für den Monat<br />

<strong>die</strong>nten sie wohl auch dem Sultan der Sarazenen wider<br />

den Herrn Papst.«<br />

»Es muß auch solches Volk geben,« versetzte der<br />

Landgraf. »Geht hin zu euren Leuten und sagt ihnen<br />

meine Bedingungen,« gebot er den Söldnern. »Sind sie

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