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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 53 —<br />

ich, daß du aushältst neben mir, solange der König <strong>die</strong><br />

Burg belagert. Dann sollst du, wenn er abgezogen ist,<br />

wählen, was du tun willst.«<br />

Frau Else sank zu seinen Füßen nieder und benetzte<br />

seine Hände mit ihren Tränen. »Ich danke dir, Friedrich,«<br />

stammelte sie.<br />

»Sollt’ ich aber unterliegen,« fuhr der Markgraf fort,<br />

indem er düster auf sie niederblickte, »so wisse, daß<br />

ich hier sterben werde. Denn ich unterwerfe mich <strong>die</strong>sem<br />

Könige niemals. Und dann hoffe ich zu Gott, daß<br />

du dich wieder zu mir findest, und daß ich in den Armen<br />

meines Weibes sterbe.«<br />

»Friedrich!« schluchzte <strong>die</strong> Markgräfin, »du wirst<br />

nicht unterliegen und wirst nicht sterben, da du dich<br />

nun Gottes Willen unterwirfst, wie ich mich ihm unterworfen<br />

habe.«<br />

Der Markgraf machte eine abwehrende Handbewegung.<br />

»Ich erwarte nichts mehr. Markwart hat sichere<br />

Kunde gebracht von der Stärke des Heeres, mit dem<br />

der König heranzieht. Geschieht nicht ein Wunder, so<br />

bin ich verloren.«<br />

»Gott wird ein Wunder tun, Friedrich. Er hilft denen,<br />

<strong>die</strong> sich seinem Willen beugen und der Sünde entsagen.«<br />

Der Markgraf antwortete nicht. Er lauschte angestrengt<br />

zum Fenster hinaus, denn in der Ferne klang<br />

Rufen und verworrenes Reden von Männerstimmen

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