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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 232 —<br />

Der Marschalk neigte sich und wollte eben etwas erwidern,<br />

da wurden ihrer beider Blicke durch ein sonderliches<br />

Schauspiel gefesselt. Durch das Tor bewegte<br />

sich eine von Eseln getragene Sänfte, zu deren beiden<br />

Seiten je ein Bürger von Eisenach barhaupt schritt<br />

und in der sich ein weißhaariger, ebenfalls barhäuptiger<br />

Mann befand.<br />

»Es ist der alte Ditmar Hellgrave,« sagte erstaunt der<br />

Landgraf. »Ein alter Getreuer unseres Hauses während<br />

sein Sohn ein Wühler und Hetzer ist.« Er schritt rasch<br />

auf <strong>die</strong> Sänfte zu, <strong>die</strong> hinter dem Tore Halt gemacht<br />

hatte und der nun der Greis mit verhältnismäßiger Behendigkeit<br />

entstieg. »Was bringst du mir, Ditmar Hellgrave?«<br />

Der Alte ließ sich auf ein Knie nieder. »Herr, den Frieden!«<br />

sagte er.<br />

»Wer sendet dich?«<br />

»Der Rat und <strong>die</strong> gemeine Bürgerschaft von Eisenach.«<br />

»Wie kommt das?«<br />

»Herr, es war vorgestern eine wilde Ratssitzung, da<br />

des Königs Feldhauptmann gefangen war und des Reiches<br />

Heer von dannen zog. Die Ratsmannen einigten<br />

sich dahin, daß es nun besser sei, den Frieden mit unserm<br />

gnädigen Herrn zu suchen.«<br />

»Ach so, nun bin ich wieder Euer gnädiger Herr.«<br />

»Mir seid Ihr das immer gewesen,« entgegnete der<br />

Altbürgermeister.

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