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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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Denn was hätte dann <strong>die</strong> Weissagung von Unheil und<br />

Untergang noch für einen Sinn?«<br />

Er schritt einige Male schnell in dem Gemache auf<br />

und nieder und blieb dann vor ihr stehen. »Das hoffe<br />

ich zu erleben,« nahm er seine Rede wieder auf.<br />

»Und das Opfer nehme ich an, daß du auf der <strong>Wartburg</strong><br />

bleibst und daß du dich wie mein Gemahl hältst<br />

vor den Leuten. Es braucht niemand zu erfahren, wie<br />

es mit uns steht. Sonst aber sei sicher: Nie und nimmer<br />

halt’ ich dich als mein Weib, solange du des Glaubens<br />

bist, unser ehelich Leben beflecke deine Seele. Der Tag<br />

wird kommen, da der Bann von deinem Geiste weicht.<br />

Einen Kuß gebe ich dir, so tut ja auch der Bruder der<br />

Schwester. Aber dann – Gute Nacht, Frau Landgräfin.«<br />

13. KAPITEL<br />

In der uralten Kaiserpfalz zu Frankfurt am Main, <strong>die</strong><br />

von Karls des Großen Sohn, Ludwig dem Frommen,<br />

erbaut war, hatte König Albrecht sein Hoflager aufgeschlagen.<br />

Er war bis in <strong>die</strong> Mitte des Februar in Wien<br />

aufgehalten worden, denn das neue Jahr 1307 hatte<br />

große Kälte und ungeheure Schneefälle gebracht. Alle<br />

Wege waren verschneit und verweht und zum Teil<br />

unpassierbar; kein Mensch konnte an Kriegführen denken.<br />

So war dem Könige nichts übrig geblieben, als sich<br />

in Geduld zu fassen und in seiner guten Stadt Wien zu<br />

warten, bis der Schnee schmolz und lindere Lüfte wehten.<br />

Dann aber war er mit der gewohnten Raschheit

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