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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 233 —<br />

»Ja, dir, das ist wahr! Stehe auf, Ditmar Hellgrave.<br />

Aber warum kommen <strong>die</strong> Bürgermeister und Schöffen<br />

nicht selber?«<br />

»Herr, sie meinen, mein Wort werde bei Euch eine<br />

gute Stätte finden. Denn Ihr wißt, ich bin dem, der als<br />

Landgraf hier gebot, immer treu und gewärtig gewesen!«<br />

»Das bist du gewesen, Hellgrave. Und bätest du für<br />

dich um eine Gnade, wahrlich, ich würde nicht nein sagen.<br />

Aber für Eisenach sollen <strong>die</strong> bitten, <strong>die</strong> Eisenachs<br />

übelberatene Herren waren bis hierher. Sie sollen selber<br />

ihre trotzigen Nacken beugen, und nicht den Frieden<br />

sollen sie suchen, sondern ihre Unterwerfung anzeigen.<br />

Die Stadt ist im Aufruhr wider mich, nicht im<br />

Kriege. Du weißt, ich bin nicht grausam und werde mit<br />

mir reden lassen, wenn sie mich bitten. Aber unterwerfen<br />

müssen sie sich, ohne jede Bedingung, auf Gnade<br />

und Ungnade. Das sage denen, <strong>die</strong> dich gesandt haben.<br />

Du aber gehe hin in Frieden.«<br />

Der Alte schwieg ein paar Augenblicke, dann sagte<br />

er trocken: »Recht so. Wär’ ich an Eurer Stelle, tät ich’s<br />

auch so machen. Gehabt Euch wohl, gnädiger Herr.«<br />

Er beugte sein Knie noch einmal, wandte sich um<br />

und stieg schwerfällig in seine Sänfte.<br />

Der Landgraf schaute ihm lachend nach. »Das läßt<br />

sich gut an,« sagte er. »Ob sie wohl den Mut finden<br />

werden, vor mir zu erscheinen und sich auf Gnade und<br />

Ungnade zu unterwerfen?«

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