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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 202 —<br />

sei Untertan dem Manne, wie <strong>die</strong> Kirche Christi dem<br />

Herrn, der ihr Haupt ist.«<br />

»Und mein Gemahl hat Euch das wahrhaftig geboten?«<br />

Der Abt richtete sich hoch auf und blitzte <strong>die</strong> Fürstin<br />

strafend an. »Bedarf es etwa meines Eides?«<br />

»Nein, Abt Markwart, ich glaube Eurem Worte. Nun<br />

denn, so muß ich gehen. Luitgard von Beulwitz, Anna<br />

von Werthern und ihr andern alle: rüstet euch. Keine<br />

Frau bleibt auf der Burg, wenn ich nicht in der Gefahr<br />

sein darf. Und Ihr, Helldorf, begleitet mich auch. Wo<br />

<strong>die</strong> Herrin ist, soll der Marschalk sein.«<br />

Eine knappe Viertelstunde später bewegte sich der<br />

Zug langsam den Berg hinab. Fünfzig Reiter ritten voraus,<br />

dann kam <strong>die</strong> Fürstin, <strong>die</strong> selbst ihr Kind im Mantel<br />

trug. Ihr zur Seite ritten der Abt und der Ritter von<br />

Helldorf. Zehn oder zwölf bepackte Pferde folgten, und<br />

fünfzig bis sechzig geharnischte Knechte beschlossen<br />

den Zug.<br />

Auch als man <strong>die</strong> Talsohle erreicht hatte, ließ der<br />

Abt <strong>die</strong> Pferde keine schnellere Gangart anschlagen,<br />

denn er wußte, es drohten keine Gefahren. Sie konnten<br />

sachte fürbaß traben.<br />

Frau Else sprach zunächst kein Wort. Sie hing offenbar<br />

trüben Gedanken nach, und ihre Begleiter wagten<br />

nicht, sie zu stören. Plötzlich fragte sie ganz unvermittelt:<br />

»Was hättet Ihr getan, Abt Markwart, wenn ich<br />

mich geweigert hätte, Euch zu folgen?«

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