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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 55 —<br />

Tode des letzten aus dem alten böhmischen Königsgeschlechte<br />

begann dort der Kampf um <strong>die</strong> Nachfolge.<br />

Seine Hauptmacht konnte nun nicht mehr gegen <strong>die</strong><br />

<strong>Wartburg</strong> heranrücken, und vor der Hand war so mit<br />

einem Male das finstere Gewölk zerstreut, das über ihrem<br />

Haupte gehangen hatte.<br />

Sie eilte mit weitgeöffneten Armen auf ihren Gatten<br />

zu. Aber plötzlich blieb sie stehen und schlug <strong>die</strong><br />

Augen zu Boden. Die Arme sanken ihr schlaff an den<br />

Seiten herab, und dunkle Glut trat ihr ins Antlitz.<br />

Ihr Mann sah sie schweigend an. Dann sagte er ernst<br />

und traurig: »Du hast recht. Der Schwester geziemt das<br />

nicht. Schlafe in Frieden.«<br />

Und langsam, mit gesenktem Haupte verließ er das<br />

Gemach.<br />

5. KAPITEL<br />

Am andern Morgen früh zelebrierte Abt Markwart in<br />

der Burgkapelle eine Dankesmesse. Der Markgraf und<br />

<strong>die</strong> Markgräfin wohnten ihr bei und mit ihnen alle ritterlichen<br />

Vasallen, <strong>die</strong> sich auf der Burg befanden. Nur<br />

das landgräfliche Paar fehlte, denn der alte Landgraf<br />

hatte wieder einmal, wie in letzter Zeit häufig, einen<br />

bösen Anfall seiner Fußgicht, und seine Frau mußte<br />

ihn pflegen, da er niemand sonst um sich litt.<br />

Nach der Feier trat der Markgraf an den Abt heran<br />

und bat ihn, in der Kapelle zurückzubleiben. »Ich will

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