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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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»Ihr sprecht, wie es einem treuen Manne ziemt,« sagte<br />

er warm. »Dächten alle wie Ihr, <strong>die</strong> unseres Herrn<br />

geschworene Mannen sind, auch <strong>die</strong> Jungen und Starken<br />

–, wahrlich, dann könnte Markgraf Friedrich dem<br />

König mit stattlichem Heere im Felde begegnen. Aber<br />

sie stehen fast alle beiseite. Unsers Herrn Bruder selbst,<br />

Herr Diezmann, sitzt in Leipzig und ist froh, daß der<br />

König ihn nicht angreift und nicht sein Osterland begehrt.<br />

Keine Hand rührt er um Thüringen, wo er doch<br />

Miterbe ist. Er glaubt nicht, daß jemand <strong>die</strong>sem Könige<br />

widerstehen kann, und freilich ist Albrecht der Österreicher<br />

dreimal mächtiger als das Gräflein von Nassau,<br />

das vor ihm <strong>die</strong> Krone trug. Dazu sagen sie von<br />

ihm, er sei hart wie ein Demant, und er hat’s bewiesen.<br />

Von den großen Herren in Thüringen hebt keiner<br />

sein Schwert für unsern Herrn, und <strong>die</strong> von den Rittern<br />

und Lehnsmannen treu sind, <strong>die</strong> kann ich Euch an<br />

den Fingern meiner Hand herzählen. Es sind <strong>die</strong> Werthern,<br />

Witzleben, Schlotheim, <strong>die</strong> Schenken von Vargula,<br />

<strong>die</strong> Thüna und Wangenheim. Dazu Hermann von<br />

Goldacker, der hochwerte Mann. Die sind zu <strong>die</strong>ser Zeit<br />

unseres Herrn Schutz und Beistand, sonst niemand.«<br />

»Herrgott!« entfuhr es dem Alten, »wie will da der<br />

Herr Markgraf dem Könige widerstehen!«<br />

»Er traut allein noch auf <strong>die</strong> Mauern seines festen<br />

Schlosses <strong>Wartburg</strong>. Dort will er den König erwarten.<br />

Es bleibt ihm sonst nur <strong>die</strong> Flucht mit Weib und Kind<br />

oder auch ohne Weib und Kind zu seinem Schwäher

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