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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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er ritterliche Gäste be<strong>die</strong>nen mußte. Dann verließ er<br />

geräuschlos das Zimmer.<br />

»Drei Teller und drei Becher?« fragte der Markgraf<br />

befremdet. »Hast du den Prior mit zur Tafel geladen?«<br />

»Nein, der Würdige ißt drüben mit den Brüdern.<br />

Hier wird einer sitzen, den du sicher nicht vermutest,<br />

und der dir mancherlei zu sagen hat.«<br />

»Du machst mich neugierig. Es ist doch nicht etwa<br />

mein Bruder Diezmann?«<br />

Der Abt lachte und schüttelte den Kopf. »Du rätst<br />

es nicht! Ich werde dir ihn gleich aus dem Gastgemache<br />

herbeiführen. Aber zuvörderst, mein teurer Sohn,<br />

wünsche ich dir Glück zu deinem Siege über <strong>die</strong> Eisenacher.<br />

Du hast sie kräftig zu Paaren getrieben. Möge<br />

das immer so sein! Und wie steht’s auf der <strong>Wartburg</strong>?<br />

Es war ein Gerücht zu mir gedrungen, dein Vater sei<br />

sehr krank. Ist es an dem?«<br />

»Mein Vater hatte einen Schlagfluß, und um ein<br />

Haar wäre er des Todes gewesen. Er hat es nur seiner<br />

kräftigen Leibesbeschaffenheit zu danken, daß er noch<br />

lebt, sowie der Pflege meiner Frau!«<br />

»Frau Else hat ihn gepflegt?« rief der Abt verwundert.<br />

»Sie mochte ihn doch nimmer leiden?«<br />

»Gerade darum wird sie ihn wohl gepflegt haben,«<br />

entgegnete der Markgraf bitter. »Sie eifert ja Sankt Elisabethen<br />

in allen Stücken nach, von der wir lesen, daß<br />

sie Aussätzige in ihr Bett legte, um Gott zu gefallen.«<br />

»Wie? Sie hat noch immer ihren Wahn?«

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