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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 203 —<br />

»Euer Gnaden haben mir’s ja, gelobt sei Gott, leicht<br />

gemacht, und ich bin Euch dafür herzlich dankbar,«<br />

antwortete der Abt ausweichend.<br />

»Aber wenn ich’s Euch eben nicht leicht gemacht<br />

hätte?«<br />

»Dann hätt’ ich Euch, edle Frau, so wahr mir Gott<br />

helfe, auf <strong>die</strong>sen meinen Armen aus dem Schlosse getragen.«<br />

Die Fürstin fuhr auf und blickte ihn halb zornig, halb<br />

betroffen an. »Das hättet Ihr gewagt?«<br />

»Als ein gutes christliches Werk zu Eurem Besten,<br />

als <strong>die</strong> Folge meines Eides und auf den Befehl meines<br />

Herrn und lieben Freundes, der mir lieber ist als alle<br />

andern Menschen, <strong>die</strong> noch auf Erden leben. Habt Ihr<br />

nimmer <strong>die</strong> Sage gehört vom treuen Johannes? Der tat<br />

noch anderes mit der Gemahlin seines Herrn, und zum<br />

Lohn ward ihm das Haupt abgeschlagen. Aber später<br />

ward sein treuer Sinn erkannt, und der König opferte<br />

eines seiner Kinder, um ihn wieder lebendig zu machen.<br />

»Und Ihr, Helldorf?« fragte sie nach einer Weile,<br />

»hättet Ihr das gelitten?«<br />

»Ich hätte den Herrn Abt durch und durch gerannt,<br />

wie ich jeden durch und durch renne, wenn Ihr’s befehlt.«<br />

Frau Else sah noch betroffener aus, aber mit einem<br />

Male brach sie in ein helles Lachen aus. »Das hätte ja

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