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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 78 —<br />

»Gott du Gerechter!« rief der Greis und wand sich<br />

am Boden. »Wie soll ich sagen etwas anderes, als was<br />

in den Sternen steht? Wie soll ich nachher erfunden<br />

werden als schlechter Prophet?«<br />

»Was willst du lieber? Daß <strong>die</strong> Menschen deine Weisheit<br />

bestaunen, oder daß ein Enkel deines Kaisers<br />

schmählich Schaden leidet?« fragte der Markgraf zornig.<br />

»Ich will nicht, daß Herrn Diezmann ein Schade geschieht,«<br />

murmelte der Alte.<br />

»Dann wirst du meinen Willen tun,« sagte Friedrich<br />

schneidend und fest. »Ich gebe dir mein Fürstenwort,<br />

daß kein Mensch erfährt, was zwischen uns verhandelt<br />

worden ist. Fragt dich jemand, so bin ich zu dir gekommen,<br />

auf daß du mir von meinem Ahn erzählen solltest.<br />

Das muß jedermann genügen. Du aber schwörst<br />

mir jetzt einen hohen Eid nach deines Volkes Weise,<br />

daß du meinem Bruder wirst eine Kunde geben, <strong>die</strong><br />

ihn aufrüttelt.«<br />

Der alte Jude blickte ihn flehend an, aber das Auge<br />

des Markgrafen lag so drohend und zwingend auf<br />

ihm, daß er keinen Widerstand wagte. Seufzend und<br />

mit zitternden Fingern holte er <strong>die</strong> Gebetsriemen hervor<br />

und sprach sodann den Eid, der Israels Kinder in<br />

ihrem Gewissen bindet.<br />

»Es ist gut,« sprach der Markgraf, »du wirst <strong>die</strong>sen<br />

Schwur halten, und wehe dir, wenn du ihn nicht hieltest!<br />

Kehre ich aus Böhmen zurück, so darfst du auf

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