25.12.2013 Aufrufe

Paul Schreckenbach Um die Wartburg

Paul Schreckenbach Um die Wartburg

Paul Schreckenbach Um die Wartburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

— 244 —<br />

hatte Friedrich den alten Teutleben zu ihrem Vogt ernannt,<br />

von dessen unbedingter Treue und Vorsicht er<br />

überzeugt war.<br />

Am anderen Tage musterte Friedrich auf dem Markte<br />

alle Streitkräfte, <strong>die</strong> er um sich gesammelt hatte,<br />

und es ergab sich, daß er außer den Leipziger Bürgern<br />

ungefähr vierhundert Geharnischte zu Pferde und<br />

gegen tausend Knechte zu Fuß besaß. Die Bürger der<br />

Stadt konnte er für eine Feldschlacht nicht rechnen,<br />

denn sie mußten daheim bleiben und <strong>die</strong> Mauern behüten.<br />

Das war keine große Macht, und er wußte wohl,<br />

daß unter des Königs Bannern gegen neunhundert gepanzerte<br />

Reiter und drei bis viertausend Knechte gegen<br />

ihn heranzogen.<br />

Sein siecher Bruder Diezmann, der sich in einer<br />

Sänfte zur Musterung hatte tragen lassen, verfiel, als<br />

er von der Anzahl der königlichen Streiter hörte, in<br />

<strong>die</strong> tiefste Hoffnungslosigkeit. »Du kannst gegen sie im<br />

freien Felde nimmermehr aufkommen,« sagte er. »Bleibe<br />

hinter den Mauern der Stadt, es wird dir selbst hier<br />

schwer werden, der großen Macht zu widerstehen!«<br />

»Hörst du, Friedrich,« fiel Frau Else ein, »dein Bruder<br />

rät dir, was ich dir immer geraten habe. O lasse deinen<br />

starren Sinn erweichen!«<br />

»Ich suche <strong>die</strong> Schlacht, sobald es möglich ist,« erwiderte<br />

Friedrich bestimmt.<br />

»Und verlierst Land und Leute,« murrte der Kranke.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!