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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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Gregor in dem Schreiben, in dem er <strong>die</strong> Fürsten mahnte,<br />

den Enkel des Kaisers, der als Gebannter starb, nicht<br />

zu wählen. Friedrich von Staufen! Er hatte recht gesagt.<br />

So fühle ich mich! So sollst du dich auch fühlen!<br />

In uns ist das Blut derer, <strong>die</strong> von Palermo bis zur Eider<br />

als Herren geboten. Und wir sollten uns vom Grafen<br />

von Habsburg unser Recht nehmen lassen? Wider alles<br />

Recht trägt er selbst <strong>die</strong> Krone. Sein Großvater hat unserm<br />

Großvater <strong>die</strong> Steigbügel gehalten. Nimmer beug’<br />

ich mich ihm, so lange ich lebe!«<br />

Diezmann stand auf und bot ihm <strong>die</strong> Hand, aber das<br />

Antlitz hielt er halb abgewendet. »Oft in früheren Jahren,«<br />

sagte er, »habe ich dich beneidet und befehdet.<br />

Längst aber habe ich erkannt, und jetzt erkenn’ ich’s<br />

wieder, daß du der Stärkere bist von uns beiden. Dir<br />

gebührt <strong>die</strong> Herrschaft, und wahrhaftig, siegst du, so<br />

soll alles Erbe unsers Hauses dein sein außer Leipzig<br />

und dem Osterlande. Das bleibe mein, bis es nach meinem<br />

Tode auch an dich heimfällt.«<br />

»Wenn ich nicht vor dir sterbe.«<br />

Diezmann machte ein matte, abwehrende Bewegung.<br />

»Du stehst wie ein Eichbaum in Saft und Kraft, ich<br />

gleiche der vermorschten Weide. Zeuch hin, mein Bruder,<br />

und Gott lasse dir’s glücken!«<br />

»Und du willst nicht mit mir ziehen?«<br />

»Nein!«

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