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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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Landes abhielten. Er ermahne sie und alle Grafen und<br />

Herren Thüringens, sofort zu ihm zu kommen und mit<br />

ihm zu beraten. Am Tage Sankt Jacobi, des heiligen<br />

Apostels, erwarte er sie sämtlich in Eisenach.<br />

Graf Hermann von Orlamünde war ein Gelehrter<br />

und vermochte es, das königliche Schreiben der Versammlung<br />

vorzulesen. Es verursachte zunächst große<br />

Aufregung, ja sogar Bestürzung. Der König in Eisenach?<br />

Das erschien fast unglaublich! Hatte er in aller<br />

Stille und in solcher Schnelligkeit wieder ein Heer gesammelt?<br />

Ohne Anwendung der schwarzen Kunst war<br />

das ganz unmöglich, und einige waren geneigt, dem<br />

Habsburger solche zuzutrauen.<br />

Aber <strong>die</strong> Bestürzung verwandelte sich in Heiterkeit<br />

und Spottlust, als man vernahm, der König sei ohne<br />

Heer gekommen, und sie erst sollten ihm ein neues<br />

stellen. Man lachte und schrie durcheinander, bis der<br />

Landgraf mit lauter Stimme rief: »Freunde und Getreue!<br />

Liebe Vettern! Der Jacobitag ist übermorgen.<br />

Wie wär’s, wenn ihr mich an <strong>die</strong>sem Tage alle auf der<br />

<strong>Wartburg</strong> besuchtet? Ich kehre ohnehin heim, denn ich<br />

habe mein Weib und Kind nicht gesehen seit dem Tage<br />

der Luckaer Schlacht. Wir reiten da vorbei an Eisenachs<br />

Toren, damit der Habsburger sehe, daß niemand<br />

mehr ihm gehorcht, und daß er verspielt hat wie in<br />

Meißen, so in Thüringen!«<br />

»Heil! Heil! Wir kommen herzlich gern!« lachten und<br />

schrien <strong>die</strong> Herren von allen Seiten.

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