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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 216 —<br />

»Ich befehle es!«<br />

»Gut. So führt ihn wieder in den Turm. Und Ihr,<br />

Ritter von Uttenhoven, folgt mir in <strong>die</strong> Kapelle. Ihr<br />

schwört dort einen hohen Eid auf <strong>die</strong> Reliquien, daß<br />

ihr des Königs Heerhaufen wollt wegführen ohne Verzug<br />

bis an den Main. Und wisset: Brecht Ihr <strong>die</strong>sen Eid,<br />

so röstet der dort am Feuer, und Ihr würdet übeln Dank<br />

finden bei Eurem Könige, wenn Ihr Schuld tragt an seines<br />

Lieblings Tode!«<br />

»Hermann,« sagte der alte Teutleben, als Goldacker<br />

wieder aus der Kapelle getreten war und Uttenhoven<br />

verabschiedet hatte, »Hermann, ich danke meinem<br />

Gott, daß alles so ausgegangen ist.«<br />

»Hast du daran gezweifelt?« fragte der alte Marschalk<br />

und lächelte grimmig. »Du bist fünfzehn Jahre<br />

älter als ich und kennst doch <strong>die</strong> Menschen so schlecht!<br />

Vor dem Feuer haben sie alle eine absonderliche Scheu.<br />

Selbst der große Karl, meine ich, wäre zu Kreuze gekrochen,<br />

wenn ihm jemand brennende Fackeln unter<br />

<strong>die</strong> Fußsohlen gehalten hätte. Nun gar <strong>die</strong>ser Weilnau!«<br />

»Und meinst du, daß Uttenhoven seinen Eid halten<br />

wird?«<br />

»Ich zweifle nicht daran. Des Königs Zorn würde ihn<br />

treffen, wenn er Weilnaus Leben aufs Spiel setzte. Der<br />

kann uns noch viel nützen. Wir wollen ihn fleißig bewachen,<br />

und wenn er eine Woche im Turm gefastet<br />

hat, will ich ihn so verwahren, daß er nicht stirbt. Mir

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