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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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war bis obenhin angefüllt mit Ringen und Ketten und<br />

Spangen von Silber und Gold. An manchen der uralten<br />

Stücke glänzten auch noch Edelsteine von hohem<br />

Werte.<br />

Fast bestürzt blickte Friedrich seine Gemahlin an.<br />

»Das ist dein Muttererbteil, und das willst du mir geben?«<br />

»Mache es zu Geld. Miete Knechte dafür, kaufe Harnische<br />

und Rosse! Ich habe genug des Schmuckes!« rief<br />

<strong>die</strong> Landgräfin mit leuchtenden Augen.<br />

»Und hängt nicht dein Herz an der schimmernden<br />

Pracht?«<br />

»Mein Herz hängt nur an dir und deiner Macht.<br />

Wußt’ ich’s früher nicht, jetzt hab’ ich’s erfahren. Selbst<br />

wider der Heiligen Gebot zu sündigen, scheue ich nicht<br />

um deinetwillen!«<br />

Da beugte der Landgraf ein Knie und küßte ihr<br />

schweigend <strong>die</strong> Hand. Eine Träne fiel darauf hernieder.<br />

Dann erhob er sich und floh aus dem Gemache,<br />

denn er wollte ihr jetzt nicht noch einmal in <strong>die</strong> Augen<br />

blicken. Dann, das fühlte er deutlich, wäre seine<br />

Selbstüberwindung zu Ende gewesen.

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