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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 151 —<br />

»Verflucht!« knirschte er, »ich sehe, er will mein Erbe<br />

behalten, und ich soll landlos sein bis an seinen Tod!«<br />

»Da sei Gott vor,« gab Peter von Aspelt zur Antwort.<br />

»Da könntet Ihr wohl noch lange harren, edler Herr.<br />

Denn König Albrecht ist wohl siebenundfünfzig Jahre,<br />

und bei seiner mäßigen Weise zu leben kann er zu<br />

den höchsten Jahren kommen. – Es sei denn,« fuhr er<br />

langsam fort, »daß ihm einer den Lebensfaden mit Gewalt<br />

durchschnitte, und das könnte immerhin geschehen,<br />

denn er hat unzählige Feinde und Hasser.«<br />

Der Jüngling starrte ihn eine Weile sprachlos an.<br />

»Wer wollte das wagen? Sein Grimm ist furchtbar!«<br />

stieß er endlich hervor.<br />

»Jeder Tote hat aufgehört, furchtbar zu sein,« erwiderte<br />

der Erzbischof. »Eines Leichnams Hände sind<br />

machtlos. Aber was reden wir, und wie kommen wir<br />

auf solche Gedanken? Sie sind töricht, da ja doch keiner<br />

einen so hohen Mut haben wird, und sie sind gefährlich.<br />

Wo gedenkt Ihr Euch jetzt hinzuwenden, Herr<br />

Herzog von Schwaben?«<br />

Der Jüngling zuckte zusammen. »Wollt Ihr mich<br />

höhnen? Herzog von Schwaben? Ja, ich wär’s, wenn<br />

der dort nicht wäre!« Er warf einen Blick wahnwitzigen<br />

Hasses nach der Richtung, wo des Königs Gemächer<br />

lagen. »Lebt wohl, hochwürdigster Herr!« schrie<br />

er dann überlaut und stürmte wie ein Besessener aus<br />

dem Gemache.

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