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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 41 —<br />

dröhnte auf Eisen, Gebrüll, Fluchen, Stöhnen und Wehegeschrei<br />

klang zum Himmel auf, und eine riesige<br />

Staubwolke hüllte <strong>die</strong> Kämpfenden ein.<br />

Die Markgräfin schaute mit schreckensstarren Augen<br />

in das Gewühl. Sie spähte nur nach einem. Er war im<br />

dichtesten Getümmel. Manchmal sah sie seinen Harnisch<br />

und den Pfauenfederbusch seines Helmes auftauchen,<br />

dann war er wieder verschwunden. Aber jetzt<br />

zerriß ein Windstoß <strong>die</strong> Wolke von Staub, sie sah, wie<br />

sein Tier sich hoch aufbäumte, und wie ein Knecht<br />

mit der Hellebarde nach ihm stieß. »Heilige Jungfrau!«<br />

schrie sie laut und glitt aus dem Sattel nieder auf den<br />

Grund. »Schirme ihn, rette ihn, und ich will mich dir<br />

geloben!«<br />

Sie sank vornüber und fiel in eine tiefe Ohnmacht.<br />

Ihren laut aufkreischenden Frauen schien es, als wäre<br />

sie gestorben, denn sie lag starr und leblos da und war<br />

durch nichts zu erwecken. Sie erwachte auch erst eine<br />

Stunde später auf der <strong>Wartburg</strong>, wo sie sich in den<br />

Armen ihrer Mutter fand. Vor ihr kniete ihr siegreicher<br />

Gemahl, der den Panzer noch nicht abgelegt hatte und<br />

nun bei ihrem ersten Lebenszeichen mit einem Jubelruf<br />

in <strong>die</strong> Höhe fuhr und sie umschlang.<br />

4. KAPITEL<br />

Nach einigen Tagen fand Frau Else endlich den Mut,<br />

ihrem Gemahle zu gestehen, was ihr fast das Herz abdrückte.<br />

Sie saß gegen Abend als eine Halbkranke in

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