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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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Unwillig wandte sie sich um. »Aber jetzt nicht, Helldorf,<br />

nachher!«<br />

»Gnädigste Herrin, es hat Eile, größte Eile.«<br />

»Nun, wer ist’s, der zu mir will?«<br />

»Herr Markwart von Reinhardsbrunn.«<br />

»Der Abt? Träumt Ihr?«<br />

»Nein, er ist bei vollen Sinnen,« erklang eine tiefe<br />

Stimme aus dem dunklen Hintergrunde des Gemaches,<br />

und Abt Markwart stand in der Tür. »Ich halte mit hundert<br />

Helmen vor der Burg und bin gesandt von Eurem<br />

Eheherrn, Euch von der Burg zu führen.«<br />

»Mich? Jetzt? In <strong>die</strong>ser Stunde? Seht Ihr nicht, was<br />

Goldacker getan hat? Der Sieg ist unser!«<br />

»Edle Frau, täuscht Euch nicht. Das alles hilft für<br />

vier oder fünf Tage, dann steht Weilnau wieder da, wo<br />

er heute morgen stand. Euer Gatte hat mir befohlen,<br />

Euch wegzuführen, wenn Hermann Goldacker mir das<br />

Zeichen gebe, daß es auf der Burg gebrannt habe. Das<br />

Zeichen ward gegeben, ich bin hier, so rüstet Euch, mir<br />

zu folgen. Die Rosse werden unten schon geschirrt, es<br />

ist alles wohl vorbereitet!«<br />

»Und wenn ich nicht will?!«<br />

»Erlauchte Frau, Ihr werdet wollen. Oder wollt Ihr,<br />

daß ich eidbrüchig werden soll vor Eurem Gemahl?<br />

Und wollt Ihr im Trotze Euch auflehnen wider den<br />

Befehl Eures Eheherrn? Euer Verstand sagt Euch: Ihr<br />

seid hier unnütz. Schrift und Kirche gebieten, das Weib

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