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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 170 —<br />

15. KAPITEL<br />

Am folgenden Tage saß Landgraf Friedrich im Kloster<br />

Reinhardsbrunn in ernster Beratung mit Abt Markwart<br />

zusammen. Nach tiefbewegtem Abschied von seiner<br />

Frau und seinen getreuen Mannen war er am Morgen<br />

von der <strong>Wartburg</strong> abgeritten, und noch am Fuße<br />

des Berges hatten ihn <strong>die</strong> Boten getroffen, <strong>die</strong> ihm eine<br />

seltsame, aufregende Nachricht brachten. Sein Bruder<br />

Diezmann hatte an einem abendlichen Gastmahl<br />

im Predigerkloster zu Leipzig teilgenommen und war<br />

in einem halbdunkeln Kreuzgange von einem Unbekannten,<br />

der an ihm vorbeihuschte, durch einen Messerstich<br />

in <strong>die</strong> Seite verwundet worden. Der Mordbube<br />

war entkommen, und niemand ahnte, wer ihn gedungen<br />

hatte. Die Wunde war nur klein und nicht tief, so<br />

daß sich der Getroffene auf seinen eigenen Füßen heim<br />

in <strong>die</strong> Burg begeben konnte. Aber nach einigen Stunden<br />

schwoll sie an, ward blaurot und schwarz, verursachte<br />

dem Fürsten große Schmerzen und ein heftiges<br />

Fieber. Es war wohl möglich, ja sogar wahrscheinlich,<br />

daß <strong>die</strong> Spitze des Messers vergiftet war. Er hatte sofort<br />

eine Gesandtschaft an seinen Bruder abgeordnet<br />

und verlangte dringend, daß Friedrich auf der Stelle<br />

nach Leipzig komme.<br />

Das alles und ebenso Wertherns Bericht erzählte der<br />

Landgraf dem Abt, zu dem er eiligst geritten war. Herr

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