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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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»Übermorgen in der Frühe will ich dir’s offenbaren.<br />

Bis dahin gedulde dich.«<br />

Er schloß sie noch einmal heftig in seine Arme und<br />

verließ das Gemach. Dann entbot er sofort Hermann<br />

von Goldacker, Dietrich von Werthern und <strong>die</strong> andern<br />

Obersten und Rottenführer zu sich und besprach mit<br />

ihnen den Plan, das königliche Heer zu überfallen. Alle<br />

stimmten aufs freudigste zu, und als man sich gegen<br />

Mitternacht trennte, war der Angriff fest beschlossen.<br />

Doch sollte der gemeine Mann bis zur Stunde des Auszuges<br />

nichts davon erfahren, damit jede Verräterei unmöglich<br />

wäre.<br />

Am Morgen des Auszugstages, als kaum der Tag<br />

graute, war der Landgraf mit seinem ganzen ritterlichen<br />

Gefolge in der Thomaskirche vereinigt. Auch Frau<br />

Else war zugegen und saß auf einem der Seitenstühle<br />

vor dem Hochaltare. Der Chorherrnprior hielt ein feierliches<br />

Hochamt ab, und darnach wollten <strong>die</strong> in den<br />

Kampf Ziehenden miteinander den Leib des Herrn genießen.<br />

Als <strong>die</strong> Konsekration erfolgt war, trat Friedrich als<br />

erster an den Altar heran. Aber er beugte nicht seine<br />

Knie, sondern er wandte sich nach seinen Mannen um<br />

und begann zu aller Erstaunen an der heiligen Stätte<br />

zu reden.<br />

»Liebe Getreue!« rief er mit lauttönender Stimme,<br />

»der Tag ist da, an dem wir abrechnen wollen mit denen,<br />

<strong>die</strong> uns schon so lange Unrecht tun und Schaden

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