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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 253 —<br />

Er konnte den Satz nicht vollenden, denn ein Röcheln<br />

setzte ein, und er sank schwer in <strong>die</strong> Kissen zurück.<br />

»Wahrlich!« rief der Landgraf laut, »das gelobe ich<br />

dir, Martin Helldorf, noch morgen geht sie zurück nach<br />

der <strong>Wartburg</strong>!«<br />

Ob der Sterbende sein Wort verstanden hatte oder<br />

nicht, war nicht zu erkennen, denn gleich darauf brach<br />

ein Blutstrom aus seinem Munde. Er bäumte sich noch<br />

einmal auf, richtete <strong>die</strong> verglasenden Augen nach oben<br />

und war tot.<br />

Der Abt sank sogleich vor seinem Lager in <strong>die</strong> Knie<br />

und sprach <strong>die</strong> Worte des heiligen Pater noster. Friedrich<br />

blieb mit gefalteten Händen stehen, bis sie verklungen<br />

waren. Dann trat er rasch an den Toten heran<br />

und drückte ihm <strong>die</strong> Augen zu.<br />

»Du warst ein treuer Mann, Martin Helldorf,« sagte<br />

er bewegt. »Mögen <strong>die</strong> Engel deine Seele in den<br />

Himmelssaal tragen! Und ob du mich gehört hast oder<br />

nicht: ich halte meinen Eid!«<br />

Darauf verließ er mit festen Schritten das Gemach.<br />

22. KAPITEL<br />

Friedrich wollte sich schnurstracks zu seiner Gemahlin<br />

begeben, aber er wurde unterwegs aufgehalten. Als<br />

er <strong>die</strong> Zugbrücke der Burg überschritten hatte, traf er<br />

im Torbogen Hartmut von Beulwitz, der mit einem halben<br />

Dutzend Knechte auf ihn wartete.

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