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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 218 —<br />

»Sie sind beide gesund und leben verborgen drunten<br />

im Schutze der Klostermauern. Ob der Feind weiß,<br />

daß sie nicht mehr auf der Burg sind, weiß ich nicht.<br />

Wo sie sind, davon hat er sicherlich keine Kunde. Es<br />

mangelt den Belagerern an Spähern, sie finden keine<br />

zuverlässigen Leute im Lande.«<br />

»Und wie steht es auf der <strong>Wartburg</strong>?«<br />

»Ich fürchte, schlecht!« erwiderte der Abt. »Gestern<br />

Abend war dort ein großer Brand, <strong>die</strong> Flammen konnte<br />

man überall sehen. Da werden wohl viele Vorräte<br />

verbrannt sein. Es ist hohe Zeit, daß du kommst.«<br />

»Konnte ich eher kommen?« entgegnete Friedrich<br />

düster. »Mein Bruder lebt noch, wie du weißt, aber<br />

er ist ganz krank, hohläugig, gelb, ein Gerippe. Nichts<br />

war in Ordnung, du kannst dir denken, was ich zu tun<br />

hatte.«<br />

»Und ist der Mörder noch immer unbekannt?« fragte<br />

der Abt dazwischen.<br />

»Mancherlei wird gemunkelt, aber niemand weiß etwas.«<br />

»Und wie steht’s mit dem Juden, der <strong>die</strong> Sache schon<br />

vorher gewußt hatte?«<br />

»Der war schon fünf Tage gestorben und lag in seinem<br />

Grabe, als das Messer meinen Bruder traf. Mit<br />

dem war’s nichts. Es war wohl auch ein Zufall, daß<br />

sein Spruch in Erfüllung ging. Doch davon jetzt nichts

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