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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 215 —<br />

Unten im Hofe standen <strong>die</strong> beiden Gefangenen vor<br />

dem Holzstoße in einem Ringe von Spießen. Zwei<br />

Knechte hielten brennende Fackeln in den Händen.<br />

Goldacker trat in den Ring und stellte sich dicht vor<br />

Weilnau hin, dem <strong>die</strong> Hände auf dem Rücken gebunden<br />

waren. Mit funkelnden Augen blickte er ins Gesicht<br />

des Grafen, der seine Blicke scheu und unsicher<br />

auf dem Erdboden umherirren ließ.<br />

»Heinrich von Weilnau!« begann er mit schneidender<br />

Stimme, »du bist ein ehrloser Schurke und Mordbube.<br />

Du hast unsere Leute, <strong>die</strong> du im ehrlichen Kampf<br />

gefangen hattest, lassen henken. Du hast Dörfer verbrannt<br />

und es zugelassen, daß deine Horden an Frauen<br />

und Kindern viel schändlichen Mutwillen verübten.<br />

Darum sollst du Unhold den Tod durchs Feuer sterben!«<br />

Weilnaus Gesicht war bei <strong>die</strong>sen Worten totenbleich<br />

geworden, und seine Blicke schweiften mit dem Ausdrucke<br />

des äußersten Entsetzens über alle <strong>die</strong> finsteren,<br />

drohenden Gesichter hin, <strong>die</strong> ihn umgaben. »Gnade!«<br />

ächzte er und sank zu Boden.<br />

»Gnade, du Schuft? Hast du selber Gnade geübt?«<br />

rief Goldacker. »Und doch – eines gibt es noch, was dir<br />

Gnade sichert. Tust du das, so sollst du leben!«<br />

»Alles, was Ihr wollt,« murmelte der Graf.<br />

»Du befiehlst, daß <strong>die</strong> Söldner des Königs auf der<br />

Stelle von Eisenach abziehen und dahin gehen, woher<br />

sie gekommen sind.«

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