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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 252 —<br />

Welt und inmitten ihrer Getreuen wäre sie sicherer gewesen<br />

als an jedem anderen Orte.<br />

Da klang von der Türe her <strong>die</strong> Stimme des alten Abtes<br />

an sein Ohr: »Herr, er will mit Euch reden.«<br />

Mit hastigen Schritten eilte der Landgraf in das Gemach,<br />

wo der Sterbende lag. Helldorfs Antlitz war<br />

bleich wie Schnee, seine Augen waren schon umflort,<br />

und Friedrich mußte sich tief zu ihm herniederbeugen,<br />

um zu hören, was er flüsterte.<br />

»Ihr seid gerettet, Herr?« fragte der Ritter.<br />

»Ja.«<br />

»Und <strong>die</strong> Wunde auf Eurer Stirn?«<br />

»Sie hat nichts zu bedeuten, kommt von einem Falle.«<br />

»Das ist gut. Herr, hört mich: Der Stich, der mich<br />

traf, ging durch den Handschuh Eurer Frau. Ich trug<br />

ihn immer auf dem Herzen.«<br />

»Das wußt’ ich wohl,« erwiderte der Landgraf lächelnd.<br />

»Sie war meine Herrin, ich ihr getreuer Knecht. Ich<br />

ehrte und liebte sie, so wie <strong>die</strong> Menschen <strong>die</strong> Sonne<br />

lieben, ohn’ alles Begehren.«<br />

»Auch das ist mir bewußt. Daran ist kein Tadel,« sagte<br />

Friedrich mild.<br />

»So sagt der Herrin meinen letzten Gruß! Und Herr«<br />

– hier trat der Ausdruck einer großen Angst in seine<br />

Züge – »bringt sie fort von hier. Bringt sie auf <strong>die</strong> <strong>Wartburg</strong>.<br />

Hier lauert der Mord – auch Euer Bruder – –«

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