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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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Er mußte ziemlich lange warten und war schon sehr<br />

ungnädig, als endlich Hermann von Goldacker droben<br />

erschien, den <strong>die</strong> Knechte herbeigeholt hatten.<br />

»Wer seid Ihr, und was wollt Ihr?« schrie der Ritter,<br />

der gleichfalls unwilligen Gemütes war, weil man ihn<br />

beim Frühstück gestört hatte.<br />

»Ich bin Graf Heinrich von Weilnau und habe Eurem<br />

Herrn, dem Landgrafen Albrecht, des Herrn Königs<br />

Willen zu künden. Ich begehre Einritt und freies<br />

Geleit.«<br />

»Das habt Ihr als des Königs Bote bei meinem Eide.<br />

Aber Ihr kommt nicht eher in <strong>die</strong> Burg, als bis Eure<br />

Mannen drunten im Tale sind. Meint Ihr, wir lassen ein<br />

paar Fähnlein fremder Knechte herein? Befehlt, daß sie<br />

sich schleunigst entfernen!«<br />

Der Graf fluchte gewaltig, daß man ihm, dem Abgesandten<br />

des Königs, Bedingungen vorschreiben wolle.<br />

Aber Hermann Goldacker hörte <strong>die</strong>s gänzlich ungerührt<br />

mit an und gab keine Antwort. Nach einer kleinen<br />

Weile bequemte sich dann auch der Graf, denn der<br />

Wind umpfiff ihn grausam auf der Höhe, und er wußte<br />

sich vor Kälte kaum zu lassen. Sein erstes Begehren<br />

nach seinem Einritte war auf ein warmes Gemach<br />

gerichtet, und erst nach einer halben Stunde war er<br />

soweit aufgetaut, daß man ihn vor das Angesicht des<br />

Landgrafen führen konnte.<br />

Der alte Fürst saß in einem ungeheuren Lehnstuhle,<br />

ganz und gar in Decken eingehüllt und eine Mütze aus

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