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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 175 —<br />

der König kommt mit solcher Macht, daß du nimmer<br />

gegen ihn anrennen kannst.«<br />

»Ja, seine Macht ist groß. Aber sie ist innerlich<br />

morsch und faul, der Wurm der Untreue und des Verrates<br />

sitzt darin. Denn wisse, wie mir Dietrich von Werthern<br />

im geheimen kündete: der Erzbischof Peter von<br />

Aspelt kommt mit dem Könige nach Thüringen gefahren.<br />

Er hat des Königs Gunst gewonnen und sitzt in<br />

seinem geheimen Rat und sinnt doch nur sein Verderben.<br />

Unheimlich und verächtlich ist mir der untreue<br />

Mann, aber ein Narr wär’ ich, wenn ich seine Hand zurückstieße.«<br />

»Richtig,« sagte der Abt, mit der Hand auf den Tisch<br />

schlagend, »ein ausbündiger Narr wärst du da. Große<br />

Schurken wie Aspelt sind Werkzeuge in Gottes Hand,<br />

um den Guten zu nützen. Und er wird dir ungeheuer<br />

viel nützen. Der Herr erhalte ihn noch ein Jahr in Gesundheit<br />

und in des Königs Gunst, hernach mag er meinetwegen<br />

vom Teufel geholt werden!« Er schlug ein<br />

Kreuz und fuhr dann fort: »Ist er bei des Königs Heer,<br />

so hat dein Plan für mich ein ander Gesicht. Er kündet<br />

dir dann vielleicht eine Stunde, in der du über deine<br />

Feinde herfallen kannst.«<br />

»Dem Werthern hat er das angedeutet,« erwiderte<br />

der Landgraf. »Und sein Bruder, der Domherr, scheint<br />

uns hier nützen zu wollen, denn er will nach Eisenach<br />

kommen. Da, hoff’ ich, wird manch Brieflein auf den

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