25.12.2013 Aufrufe

Paul Schreckenbach Um die Wartburg

Paul Schreckenbach Um die Wartburg

Paul Schreckenbach Um die Wartburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 259 —<br />

als eine Träumerei. Du siehst fernerhin ein, daß unsere<br />

Sünde uns nicht behalten worden ist vom Herrn des<br />

Himmels, sondern daß er vergeben hat. Dann kannst<br />

du mein Weib sein mit freiem Herzen und brauchst<br />

nicht Qualen des Gewissens zu leiden, wenn ich meinen<br />

Arm um deinen Hals lege. Ist es nicht so?«<br />

Frau Else nickte und barg stumm ihr Haupt an seiner<br />

Brust.<br />

»Eine Gelegenheit bietet sich mir, wie ich sie vielleicht<br />

zum zweiten Male nimmer finde,« fuhr Friedrich<br />

fort. »Das Königsheer zieht auf Zwenkau, <strong>die</strong> Straße<br />

kenne ich wohl – da ist es zu fassen an mehreren Stellen,<br />

da kann eine kleine Schar sehr wohl elne große<br />

überrumpeln und zersprengen. Und wenn <strong>die</strong>ses Heer<br />

geschlagen ist, so ist es verloren und kehrt nicht heim,<br />

denn dann machen <strong>die</strong> Bauern den letzten Mann nieder.«<br />

Er wartete lange vergeblich auf eine Antwort. Endlich<br />

erwiderte Frau Else mit leiser Stimme: »Ich kann<br />

deinen Sinn nicht beugen, er ist allzu fest und hart. Du<br />

bist wirklich von Stahl, wie alle Leute es von dir sagen.<br />

So kann ich nur hoffen und beten, daß Gott dein<br />

Wagnis gelingen lasse.«<br />

Friedrich küßte sie auf <strong>die</strong> Stirn. »Sei sicher,« rief er,<br />

»es wird mir gelingen. In meiner Brust ist eine Stimme,<br />

<strong>die</strong> verheißt mir, daß ich siegen soll!«

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!