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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 81 —<br />

Die Markgräfin tauschte einen schnellen Blick mit<br />

dem Getreuen. Ohne daß ihr Mund es aussprach, dachte<br />

sie das Gleiche wie ihr Burgvogt: Wenn Landgraf<br />

Albrecht von einem Lösegeld hört, so wird er höchst<br />

geneigt sein, <strong>die</strong> Leute frei zu lassen, <strong>die</strong> man unter<br />

<strong>Um</strong>ständen als Geiseln verwerten kann. Darum ist es<br />

das Beste, er erfährt überhaupt nichts von ihrem Dasein.<br />

Frau Else nickte dem Ritter freundlich zu. »Das habt<br />

Ihr gut gemacht, Goldacker! Wo sind <strong>die</strong> Leute?«<br />

»Sie stehen im Hofe, gnädige Herrin. Soll ich sie heraufführen?«<br />

»Nein, ich komme in den Hof. Geleitet mich,« erwiderte<br />

<strong>die</strong> Fürstin und verließ mit einem huldvollen Neigen<br />

des Hauptes gegen den Abt <strong>die</strong> Kapelle. Herr Markwart<br />

erhob sich und folgte ihr, denn er war neugierig<br />

zu sehen, was sie tun würde.<br />

In stolzer Haltung trat <strong>die</strong> Fürstin auf <strong>die</strong> beiden Eisenacher<br />

zu. Der eine, der lange Hinz Hellgrave, trug<br />

den Kopf verbunden und stand in seinem festtägigen<br />

Bürgergewande da. Der andere, der kleine dicke Kunz<br />

Pomyl, rasselte von oben bis unten in Eisen einher und<br />

stampfte von Zeit zu Zeit mit dem Fuße auf, damit jeder<br />

das Klirren seiner Sporen vernähme.<br />

Die Markgräfin, <strong>die</strong> der beiden herausfordernde Haltung<br />

verdroß, trat auf sie zu und fragte in kühl überlegenem<br />

Tone: »Was begehren <strong>die</strong> Herren von Eisenach?«

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