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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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Aspelt prahlt nicht, aber er spinnt in der Stille ein starkes<br />

Netz, in dem sich mancher fangen mag.«<br />

Während seiner Worte war ein Lärm auf dem Klosterhofe<br />

entstanden, man hörte lautes Rufen, Hin- und<br />

Herlaufen von Männern und schwerer Rosse Tritt. Der<br />

Markgraf war ans Fenster getreten und hatte es aufgestoßen.<br />

»Es sind meine Knechte unter Lutz Wangenheim,«<br />

sagte er; »ich hatte Befehl gegeben, daß sie sich um<br />

<strong>die</strong>se Stunde sammeln sollten, auf daß wir gen Tenneberg<br />

reiten.«<br />

»Wie, Ihr nächtigt hier nicht?« rief der Domherr.<br />

»Ich bin mit hundertundfünfzig Lanzen ausgefahren.<br />

Wie sollt’ ich meinen Freund und sein Kloster mit<br />

solch hohem Einlager ohne Not beschweren? Ich komme<br />

morgen in der Frühe herüber, da wollen wir das<br />

Weitere verhandeln. Bis dahin gehabt Euch wohl und<br />

seid versichert, daß ich Euch dankbar bin für Eure Kunde.«<br />

Der Abt warf sich einen Pelz, der an der Wand hing,<br />

über <strong>die</strong> Schultern, um den Markgrafen hinauszugeleiten,<br />

und läutete nach dem Diener. Der Domherr<br />

aber sagte: »Euer Gnaden entschuldigen mich, daß ich<br />

nicht in den Wind hinaustrete. Ich habe wohl zu lange<br />

in Welschland gelebt und kann <strong>die</strong> Winterkälte nicht<br />

mehr vertragen. Sie schafft mir böses Reißen in den<br />

Gliedern.«

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