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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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— 167 —<br />

»Darum laß mich hier! O laß mich hier!« bat sie in<br />

leidenschaftlichem Flehen und machte Miene, ihm zu<br />

Füßen zu sinken.<br />

Der Landgraf ergriff sie bei beiden Händen und zog<br />

sie empor. »Es sei!« sagte er erschüttert.<br />

Frau Else jubelte auf und küßte ihm schnell <strong>die</strong><br />

Hand. Friedrich entzog sie ihr hastig und errötete dabei<br />

wie ein Jüngling, dem eben der erste Flaum zu<br />

sprießen beginnt.<br />

»Hast du auch an unser Kind gedacht?« fragte er leise.<br />

»Das Kind gehört in den Adlerhorst, in dem es geboren<br />

ist. Und ich fürchte nichts für uns, ich baue auf<br />

den hohen und festen Fels, der uns trägt, und auf <strong>die</strong><br />

starke Treue unserer Mannen. O ich danke dir, Friedrich,<br />

von ganzem Herzen, und wahrlich – ich will dir<br />

meinen Dank beweisen. Was ich lange bedacht habe,<br />

heute will ich’s vollenden. Komm!«<br />

Sie zog den Erstaunten an der Hand in ein kleines<br />

Nebengemach. Dort nestelte sie aus ihrem Mieder<br />

einen kleinen Schlüssel heraus, den sie an einer seidenen<br />

Schnur um den Hals trug. Damit öffnete sie einen<br />

eisernen Schrank, der in <strong>die</strong> dicke Wand eingemauert<br />

war. Zwei silberne Kästchen gleißten dem Landgrafen<br />

aus dem Dunkel entgegen.<br />

Frau Else deutete auf das größere von beiden. »Nimm<br />

das und setze es auf den Tisch. Mir ist’s zu schwer,«<br />

sagte sie.

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