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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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mit beiden Armen. »Mutter!« rief sie, »hast du schon<br />

lange davon gewußt?«<br />

Die Landgräfin schüttelte den Kopf, zu reden vermochte<br />

sie nicht. »Und Ihr, Vater,« fuhr <strong>die</strong> junge Fürstin<br />

in höchster Erregung fort, »habt Ihr das wohl erwogen?<br />

Wird’s Euch nicht gereuen? Ihr wißt: Friedrich<br />

hält fest, was er in den Händen hat.«<br />

»Deshalb gerade lege ich’s in seine Hände,« erwiderte<br />

der Landgraf. »Ich konnte niemals etwas in meinem<br />

Leben festhalten, alles ist mir unter den Händen zerronnen,<br />

Land und Leute, Geld und Gut, und – wehe! –<br />

auch Ehre und Reputation. So soll einer herrschen an<br />

meiner Statt, der alles wieder gut machen wird, was<br />

ich verfehlt.«<br />

»Und Diezmann, Euer andrer Sohn?« rief Frau Else<br />

dazwischen.<br />

»Der mag genug haben an seinem Osterlande. Er ist<br />

tüchtiger als ich, aber doch in vielem mir allzugleich.<br />

Er hat sein Fürstentum Lausitz verkauft an den Brandenburger<br />

Markgrafen, wie ich habe Thüringen verkaufen<br />

wollen an den König Adolf. Wer weiß, was aus<br />

dem Erbe würde in seiner Hand! In seinem Blute ist<br />

nicht genug des Eisens. Aber Friedrich, Friedrich ist der<br />

Mann dazu, dem Könige zu widerstehen und den Starken<br />

und Großen im Lande. Er wird alles wieder gut<br />

machen und Wettin wieder zu Ehren bringen im Reiche.«

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