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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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gelten und daß ihm <strong>die</strong> schwersten Opfer <strong>die</strong> liebsten<br />

sind.«<br />

Der Abt neigte bestätigend das Haupt. »Das ist so,<br />

ohne Zweifel. Aber alles an der Statt, wo es hingehört.<br />

Eine Fürstin soll Gott <strong>die</strong>nen, indem sie Gutes tut in<br />

der Welt.«<br />

»War nicht Sankta Elisabeth auch eine Fürstin und<br />

ist doch zur Heiligen geworden? Und ich will gar nicht<br />

heilig werden. Ich will nur, daß der Eid meines Vaters<br />

erfüllt und <strong>die</strong> Sünde von uns genommen wird, damit<br />

mein Gemahl und seine Herrschaft nicht untergehe.«<br />

Der Abt wiegte seinen großen Kopf nachdenklich hin<br />

und her. »Wisset,« sagte er, »was das erste betrifft, so<br />

gibt es Menschen, <strong>die</strong> sind nur durch ein Versehen in<br />

eine Fürstenwiege gekommen. So war es mit der heiligen<br />

Elisabeth. Sie war des Königs von Ungarn Tochter<br />

und des Landgrafen von Thüringen Ehegemahl, aber<br />

sie hatte das Gemüt einer Nonne von Kindheit an. Und<br />

was das Zweite angeht, was Ihr sagt, –«<br />

Hier wurde er unterbrochen, denn Hermann Goldacker<br />

kam vom Tore her und brachte einen Menschen<br />

mit sich, der, nach seiner Tracht zu urteilen, ein Jäger<br />

oder Förster war. »Der Mann bringt wichtige Kunde,<br />

gnädigste Frau,« rief er schon von weitem. »Es ist Lutz<br />

Zeume, den der Herr voriges Jahr für <strong>die</strong> Wildbahn bei<br />

Herrede zum Waldvogt eingesetzt hat.«<br />

»Ich kenne ihn wohl. Was bringst du uns, Lutz?«

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