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Paul Schreckenbach Um die Wartburg

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aber in der Welt soll leben, der soll auch den ehrlichen<br />

Mut haben und bei sich selber sprechen: hier muß ich<br />

manchmal Sünde tun, und es geht nicht anders. Aber<br />

ich brauche nicht zu verzagen, denn alle, alle meine<br />

Sünde kann mir vergeben werden durch den Schatz<br />

der Gnade, der in den Händen der heiligen Kirche ist.«<br />

»Rede mit ihr, und möge dir’s glücken, ihren Sinn zu<br />

ändern,« gab der Markgraf zur Antwort. »Nur fürchte<br />

ich, sie begehrt den Stand der Heiligen für sich, denn<br />

ihr Gemüt ist ganz verdüstert.«<br />

»Es wird bald wieder heiter werden, nun, da <strong>die</strong><br />

große Angst vorüber ist, und dann wird sie mit Schrecken<br />

inne werden, wohin sie sich verstiegen hat wider ihre<br />

Natur. Vor allen Dingen suche zu hindern, daß sie <strong>die</strong><br />

Burg sogleich verläßt.«<br />

Der Markgraf nickte. »Das wird sie, so hoffe ich,<br />

nicht tun. Ich denke, ich habe ein Mittel, sie vor der<br />

Hand hier zu halten. Komm nachher, wenn <strong>die</strong> Glocke<br />

tönt, hinüber in den Festsaal. Ich versammle dort <strong>die</strong><br />

Mannen, und ich meine, du wirst hören, was du nicht<br />

vermutet hast.«<br />

Er reichte dem Abte <strong>die</strong> Hand, und während Herr<br />

Markwart in tiefem Sinnen zurückblieb, begab er sich<br />

in seine Gemächer. Dort wartete im Vorzimmer der<br />

Marschalk von Helldorf, der sich ehrerbietig verneigte<br />

und offenbar mit einem Auftrage seiner Herrin gekommen<br />

war. Aber der Markgraf schnitt ihm das Wort

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