Dissertation - Jacobs University
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Methode<br />
7.7 Operationalisierung der abhängigen Variablen bei den<br />
jugendlichen Teilnehmerinnen<br />
Zur Überprüfung der Effekte der experimentellen Bedingungen wurden bei den<br />
jugendlichen Teilnehmerinnen die abhängigen Variablen prosoziales Verhalten und<br />
kommunale Ziele erfasst. Zentrale Anforderung an die Operationalisierung dieser<br />
Konstrukte war dabei, dass die Messinstrumente nicht überdauernde Einstellungen<br />
und Selbst- und Handlungsschemata erfasst, sondern die durch den<br />
Interventionseffekt aktivierten. Nicht geeignet wären daher Methoden, die mit dem<br />
Ziel der Positionsstabilität konzipiert sind und daher der Veränderungssensitivität des<br />
Messinstrumentes entgegenwirken (vgl. Vermeersch, Lambert, & Burlingame, 2000).<br />
Auf den Einsatz etablierter Altruismusskalen (z. B. Rushton, Chrisjohn, & Fekken,<br />
1981) wurde daher verzichtet, da nicht zu erwarten ist, dass sich der<br />
Interventionseffekt hier niederschlägt. Aus dem gleichen Grund wurden für die<br />
Erfassung von kommunalen Zielen auch nicht die klassischen Methoden zur<br />
Erfassung von Selbstrepräsentationen eingesetzt (bei welchen sich Personen z. B.<br />
durch Nennung von Adjektiven oder Verfassen von Texten selbst beschreiben sollen,<br />
siehe Kapitel 5.2.3)). Stattdessen wurden Messinstrumente eingesetzt, die<br />
nonreaktiven, indirekten Charakter haben. Von diesen kann eher angenommen<br />
werden, dass sich ein Veränderungseffekt auch wirklich in der Messung<br />
niederschlägt. Zur Erfassung prosozialen Verhaltens kam die Methode der<br />
Verhaltensbeobachtung zum Einsatz. Die Ausprägung kommunaler Ziele wurde durch<br />
Satzergänzungsverfahren erfasst. 24 . Nachfolgend wird die genaue Operationalisierung<br />
näher beschrieben. Die für die Erfassung der beiden Konstrukte verwendeten<br />
Materialien befinden sich im Anhang E.<br />
7.7.1 Prosoziales Verhalten<br />
Die Operationalisierung prosozialen Verhaltens wurde an typische Paradigmen zur<br />
Erfassung prosozialen Verhaltens bei Kindern (vereinzelt auch bei Erwachsenen) in<br />
Laborkontexten angelehnt. Solche Paradigmen arbeiten typischerweise mit Täuschung<br />
24<br />
Wenn in diesen Maßen in theoretisch vorhersagbarer Weise Unterschiede zwischen den<br />
experimentellen Bedingungen gefunden werden, kann dies darüber hinaus auch als ein Hinweis für die<br />
Konstruktvalidität des Messinstrumentes betrachtet werden (Cronbach & Meehl, 1955). Wenn die<br />
Ausprägung der Personen in den Variablen mit den experimentellen Bedingungen in Einklang mit<br />
theoretischen Annahmen kovariiert, ist dies auch nachträglich ein Indikator dafür, dass das<br />
Messinstrument valide ist.<br />
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