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Dissertation - Jacobs University

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Diskussion und Ausblick<br />

darüber, ob die experimentelle Manipulation auch unter natürlichen<br />

Lebensbedingungen ihre Gültigkeit besitzt. Die „Übersetzung“ des experimentellen<br />

Paradigmas vom Labor ins „Feld“ wäre daher ein lohnenswertes Forschungsvorhaben,<br />

um die externe Validität der experimentellen Manipulation zu überprüfen. Eine zu der<br />

Experimentalbedingung „AJ Lebensproblem“ äquivalente, „ökologisch valide“<br />

Intervention könnte etwa ein mehrwöchiges Mentorenprogramm sein, in welchem die<br />

ältere Person als beruflicher Coach einer jugendlichen Person fungiert. Interessant<br />

wäre dann die Frage, inwieweit sich durch längerfristigen Kontakt auch zeitlich<br />

überdauernde Effekte in den abhängigen Variablen einstellen (vgl. Kapitel 9.4.5).<br />

Möglicherweise zeigt sich in diesem Fall der förderliche Effekt der Intervention im<br />

Bereich von kommunalen Zielen (der in der vorliegenden Laborstudie ausblieb), weil<br />

durch die längerfristige Begegnung mit dem älteren Menschen die gewonnenen<br />

Erfahrungen auch auf das Selbst übertragen werden (vgl. Kapitel 9.3.1).<br />

Neben der ökologischen Validität der experimentellen Manipulation wäre auch<br />

der Frage nach der ökologischen Validität der Effekte nachzugehen. Dazu müsste<br />

überprüfen werden, ob die Effekte über das Laborsetting hinaus auch in der<br />

natürlichen Lebensumwelt der Personen ihre Gültigkeit haben. Ein erster Schritt, den<br />

praktischen Nutzen nachzuweisen wäre es, neben der statistischen Signifikanz der<br />

Ergebnisse auch die „klinische Signifikanz“ nachzuweisen, d. h. es müssten<br />

Effektgrößen quantifiziert werden, die sich z. B. im Falle der kognitiven<br />

Leistungsfähigkeit an den Effektgrößen von kognitiven Interventionsprogrammen<br />

anlehnen. Eine weitere Option wäre, zu überprüfen, ob sich die Effekte auch auf die<br />

alltägliche Lebensbewältigung älterer Menschen und das alltägliche soziale Verhalten<br />

Jugendlicher (z. B. gegenüber Mitschülern) auswirken.<br />

9.5 Abschließende Gedanken zur gesellschaftlichen Relevanz der<br />

vorliegenden Studie<br />

Aus gesellschaftlicher Perspektive liefert die vorliegende Arbeit einen Beitrag zur<br />

Betrachtung von Generationenbeziehungen jenseits der Ebene finanziellen Transfers.<br />

Ins Blickfeld gerückt wird, dass der Austausch zwischen den Generationen auch<br />

psychologische und nicht nur monetäre „Währungen“ haben kann (Staudinger, 1996a,<br />

2002). Überlegungen zum psychologischen Charakter der G1-G3-Beziehung haben<br />

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