Dissertation - Jacobs University
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Generationenbeziehungen im Kontext von Entwicklungsaufgaben und Altersstereotypen<br />
Aussicht gestellten Umzug) begrenzt war. Eine Studie zur ontogenetischen<br />
Entwicklung von Lebensinvestment zeigt, dass in der frühen Adoleszenz (14-16<br />
Jahre) der Beschäftigung mit grundlegenden Fragen des Lebens und Sinnfragen ein<br />
stärkeres Gewicht beikommt als in anderen Altersphasen (Sielaff, 2001). Auch wenn<br />
die genannten Studien aus sehr unterschiedlichen Forschungsrichtungen stammen,<br />
untermauern sie doch alle die Grundannahme, dass die Adoleszenz eine Phase der<br />
Exploration von Informationen über sich und die Welt ist.<br />
Zusammenfassung. Insgesamt betrachtet kann das Streben nach Information, die<br />
Erkundung von Lebensbereichen und Auseinandersetzung mit Sinnfragen als<br />
zentrales Motiv insbesondere in der ersten Hälfte der Adoleszenz betrachtet werden.<br />
Aus der Perspektive der Ego-Entwicklung kann dies als Ausdruck von<br />
„Identitätsarbeit“ betrachtet werden. Es scheint so zu sein, dass Jugendliche<br />
Interaktionspartner, von denen sie in dieser Phase in Hinblick auf Orientierung und<br />
Entscheidungsfindung viel „profitieren“ können, gegenüber wenig<br />
informationsreichen Personen präferiert werden, und dass der Beschäftigung mit<br />
grundlegenden Lebensthemen zentrale Bedeutung zukommt.<br />
4.1.3 Generativität und Identitätsbildung: Komplementäre<br />
Entwicklungsaufgaben?<br />
Aus der Generativitätsforschung ergibt sich, dass generationenübergreifende<br />
Beziehungen wichtige Entwicklungskontexte innerhalb des sozialen Umfeldes älterer<br />
Menschen darstellen, weil sie älteren Menschen die Möglichkeit bieten, sich ihrer<br />
Stärken und Potentiale gewahr zu werden. Aus der Literatur leitet sich darüber hinaus<br />
auch die Einzigartigkeit und Notwendigkeit generationenübergreifender Kontakte ab,<br />
die darin besteht, das eigene Leben über den eigenen Tod hinaus verlängern zu<br />
können. Vor dem Hintergrund dieser Betrachtungsweise von Generativität sollten<br />
Kontakte mit gleichaltrigen Personen dagegen die eigene Endlichkeit sogar noch<br />
stärker in den Vordergrund stellen. Die Forschung zu Generativität hat aber auch<br />
gezeigt, dass Generativität nicht ein Phänomen ist, welches zwangsläufig in<br />
generationenübergreifenden Kontexten zu erwarten ist. Generativität ist nur oder<br />
zumindest vor allem dort zu erwarten, wo sie in einen Bereich fällt, in welchem sich<br />
für die ältere Person etwas anzubieten hat und die Möglichkeit besteht, etwas<br />
weitergeben zu können. Eine Situation, in der Generativität besonders stark<br />
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