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Dissertation - Jacobs University

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Generationenbeziehungen im Kontext von alterstypischen Entwicklungsschwächen<br />

verhalten als Kinder in den Kontrollgruppen (Quellen bei Eisenberg & Fabes, 1998).<br />

Einige Studien konnten dabei sogar einen Transfer des erworbenen Verhaltens auf<br />

neue Verhaltensweisen und Settings zeigen (Harris, 1971; Midlarsky & Bryan, 1967;<br />

Rushton, 1975; Yarrow et al., 1975). In einigen Fällen wurde sogar ein zeitlicher<br />

Transfer des Modelllernens nachgewiesen. Es zeigte sich dabei auch, dass Modelle<br />

eher imitiert wurden, welche Freude aus ihrem prosozialen Verhalten zu ziehen<br />

schienen. Dies wurde auf stellvertretende internale Verstärkung zurückgeführt.<br />

Außerdem zeigt sich auch hier der klassische Effekt des Modelllernens, dass Modelle<br />

eher imitiert wurden, welche als kompetent betrachtet werden (Eisenberg-Berg &<br />

Geisheker, 1979).<br />

In jüngster Zeit haben auch Studien Hinweise darauf geliefert, dass die<br />

Konfrontation mit bestimmten sozialen Hinweisreizen prosoziales Verhalten<br />

beeinflusst. Dieser Effekt wurde auf die Aktivierung bestimmter sozialer<br />

Beziehungsziele zurückgeführt, welche als kognitive Repräsentationen betrachtet<br />

werden (Bargh, 1990). Smeesters, Warlop, Van Avermaet, Corneille und Yzerbyt<br />

(2003) zeigten, dass subiminales Priming von jungen Erwachsenen mit Wörtern wie<br />

empathisch, kooperativ, helfend bewirkte, dass diese sich in einer anschließenden<br />

Spielesituation häufiger kooperativ verhielten als Personen, welche neutrale Primes<br />

oder „egoistischere“ Primes erhalten hatten. Ein solcher Effekt zeigte sich nicht nur,<br />

wenn Personen mit Wörtern supraliminal geprimed wurden, sondern auch, wenn sie<br />

bewusst mit ihnen wichtigen Interaktionspartnern konfrontiert wurden. So zeigten<br />

Fitzsimons und Bargh (2003) in einer jüngsten Studie, dass sich Studienteilnehmer,<br />

die instruiert wurden, über einen guten Freund nachzudenken, danach häufiger<br />

prosozial verhielten als Teilnehmer, die über einen ihnen gut bekannten Mitarbeiter,<br />

zu welchem sie ein gutes Verhältnis haben, nachdenken sollten. Indikativ war dafür,<br />

wie häufig die Teilnehmer bereit waren, den Untersuchungsleiter bei einer<br />

anschließenden Befragung erneut durch ihre Teilnahme zu unterstützen. Diese<br />

Ergebnisse lassen sich in das in Kapitel 2.2.3 dargestellte Paradigma interpersoneller<br />

sozial-kognitiver Theorien einordnen. Bei diesen geht es darum, zu zeigen, dass die<br />

Aktivierung bestimmter sozialer Beziehungsschemata unbewusst auf neue soziale<br />

Beziehungspartner übertragen werden. Bisherige Studien haben die Teilnehmer mit<br />

virtuellen Interaktionspartnern geprimed. Es ist jedoch zu vermuten, dass die<br />

tatsächliche (physische) Anwesenheit eines Interaktionspartners den beschriebenen<br />

Effekt noch verstärken würde oder der Effekt zumindest genauso stark ausfallen<br />

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