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Dissertation - Jacobs University

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Die vorliegende Studie<br />

Person in den verschiedenen Entwicklungsbereichen zunächst einmal über<br />

individuelle Charakterstika, die sie mit in der Interaktion einbringt und die die<br />

Interaktion jenseits der Alterskomposition prägen (z. B. Bildung, Offenheit für neue<br />

Erfahrung). Dies gilt auch für Charakterstika, die die Dyade betreffen (z. B.<br />

Geschlechterkomposition, Vertrautheit). Außerdem muss man sich verdeutlichen,<br />

dass jede Person (bzw. jede Gruppe) eine individuelle stabile Ausprägung in den<br />

untersuchten Kriterien aufweist, die das Ausgangslevel bildet, jenseits dessen sich<br />

mögliche, durch die Interaktion herbeigeführte Gewinne bzw. Verluste einstellen.<br />

Ganz allgemein setzt das Arbeitsmodell an dem vielschichtigen, durch<br />

psychologische wie gesellschaftliche Faktoren bestimmten Charakter der G1-G3-<br />

Interaktion an. Danach werden drei miteinander verwobene Ebenen der G1-G3-<br />

Interaktion berücksichtigt: Erstens die universell gültige motivationale Ebene, die den<br />

zentralen theoretischen Aufhänger des Arbeitsmodells bildet und sich aus der<br />

Komplementarität von Generativität und Identitätsbildung heraus ergibt. Diese Ebene<br />

wurde aus der Literatur zu Entwicklungsaufgaben und zu familiären<br />

Generationenbeziehungen abgeleitet. Zweitens die sozial-kognitive Ebene, die<br />

berücksichtigt, dass die G1-G3-Interaktion auch in gesellschaftliche Strukturen<br />

verortet ist, in denen stereotype Vorstellungen über ältere Menschen (und in<br />

abgeschwächtem Maße auch Jugendliche) existieren. Diese Ebene wurde aus der<br />

sozial- und entwicklungspsychologischen Stereotypenforschung abgeleitet. Drittens<br />

die situative bzw. gesellschaftliche Ebene, die in Rechnung stellt, dass die<br />

generationenübergreifende Interaktion nicht im „luftleeren Raum“ stattfindet, sondern<br />

in thematischen Kontexten verortet ist, die unterschiedliche Anforderungen an die<br />

Interaktionspartner stellen. Im Nachfolgenden werden die drei Ebene und ihre<br />

Verwobenheit näher beschrieben.<br />

1. Motivationale Ebene der G1-G3-Interaktion. Das „Herzstück“ des Modells bildet<br />

die motivationale Konstellation der generationenübergreifenden Interaktion, von der<br />

angenommen wird, dass sie universell gültig ist und entwicklungsförderliches<br />

Potential in sich birgt. Der prinzipiell günstige Charakter dieser Konstellation ergibt<br />

sich aus der angenommenen Komplementarität von Generativität und<br />

Identitätsbildung. Diese besteht darin, dass Jugendliche Fragen an das Leben haben<br />

und auf der Suche nach Informationen über sich und die Welt sind, und dass sich dies<br />

ergänzt mit dem Wunsch der älteren Person, etwas von dem eigenen gelebten Leben<br />

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