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Dissertation - Jacobs University

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Generationenbeziehungen im Kontext von Entwicklungsaufgaben und Altersstereotypen<br />

4 Generationenbeziehungen im Kontext von<br />

Entwicklungsaufgaben und Altersstereotypen<br />

Im folgenden Kapitel werden Überlegungen zur motivationalen Basis der G1-G3-<br />

Interaktion angestellt. Zunächst einmal stellt sich die Frage, welche Motive oder auch<br />

psychosoziale Ziele die Interaktionspartner aus entwicklungspsychologischer<br />

Perspektive mit in die Situation einbringen. Zu diesem Zwecke soll der aus Sicht der<br />

Lebensspannenpsychologie für die Person-Umwelt-Interaktion wichtige Ansatz der<br />

psychosozialen Phasen, wie sie von Erikson (1950; 1982) definiert wurden,<br />

herangezogen werden. Danach sind Personen im Verlauf der Ontogenese in jeder<br />

Phase ihrer Entwicklung schwerpunktmäßig mit einer Thematik beschäftigt – einer<br />

„Entwicklungsaufgabe“ in der Terminologie Havighursts (1972) -, welche<br />

gleichzeitig als inneres Motiv wie auch als gesellschaftliche Anforderung verstanden<br />

werden kann. Gemäß des interaktionistischen Charakters ergibt sich aus dem<br />

Zusammenspiel zwischen dem, was die Person einbringt und dem, was die<br />

Gesellschaft an Erwartungen an sie heranträgt, eine bestimmte motivationale Tendenz<br />

des Individuums. Im Folgenden werden die in dieser Konzeption angenommenen<br />

psychosozialen Phasen des Alters und der Adoleszenz (nachfolgend<br />

Entwicklungsaufgaben genannt) getrennt voneinander diskutiert und anschließend im<br />

Hinblick auf ihre Beziehung zueinander diskutiert (Kaptitel 4.1.3). Da angenommen<br />

werden muss, dass generationenübergreifende Beziehungen darüber hinaus auch<br />

durch gesellschaftlich geprägte Erwartungen und Annahmen beeinflusst sind, wird<br />

anschließend geprüft, inwieweit angenommen werden kann, dass die motivationale<br />

Basis durch Jugend- bzw. Altersstereotype beeinflusst wird (Kapitel 4.2).<br />

4.1 Entwicklungsaufgaben des Alters und der Adoleszenz<br />

4.1.1 Generativität als Entwicklungsaufgabe des Alters<br />

Generativität wurde von verschiedenen Autoren als ein psychosoziales Thema<br />

konzeptionalisiert, welches den Erwachsenen in seiner Bezogenheit auf die<br />

nachfolgenden Generationen beschreibt (Kotre, 1984; McAdams, 2001; McAdams,<br />

Hart, & Maruna, 1998). In seinem epigentischen Stufenmodell stellt Generativität,<br />

von Erikson (1950) definiert als „concern in establishing and guiding the next<br />

generation“, das zentrale Thema des mittleren Erwachsenenalters dar. Insbesondere in<br />

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