11.03.2014 Aufrufe

Dissertation - Jacobs University

Dissertation - Jacobs University

Dissertation - Jacobs University

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Diskussion und Ausblick<br />

Personen, die sich dafür interessierten, zum Thema „Einstellungen und Meinungen“<br />

befragt zu werden, untersucht wurden, d. h. es meldeten sich nur Personen, die das<br />

Gefühl hatten, etwas Relevantes beitragen zu können. Insgesamt betrachtet kann man<br />

daher spekulieren, dass sich die Effekte, die in der vorliegenden Studie gefunden<br />

wurden, bei Verwendung des gleichen experimentellen Paradigmas bei einer<br />

ungebildeteren, schwächer selbstselektierten Stichprobe älterer Personen weniger<br />

stark zeigen würden.<br />

Aufgrund der Interdependenz von Generativität und Exploration in der<br />

Interaktionssituation kann der vermutete Einfluss der Bildung der beiden<br />

Altersgruppen nicht unabhängig vom Einfluss der Bildungskomposition der<br />

Interaktionsdyade (d. h. vom relativen Bildungsstatus der Interaktionspartner<br />

zueinander) betrachtet werden. Der spezifische Effekt der Bildungskomposition<br />

(bildungshomogene vs. –heterogene Dyaden) sollte die Effekte maßgeblich<br />

beeinflussen. Beispielsweise könnte es sein, dass eine hoch gebildete jugendliche<br />

Person in einer Situation mit einer wenig gebildeteren älteren Person in der<br />

Experimentalsituation weniger exploratives Erleben und Verhalten aufweist als<br />

gegenüber einer höher gebildeten Person. Zukünftige Forschung könnte sich<br />

systematisch mit dieser Fragestellung auseinandersetzen.<br />

9.4.4 Spezifität der G1-G3-Interaktion (im Gegensatz zur G1-G2- bzw.<br />

G2-G3- Interaktion)<br />

In der vorliegenden Studie wurde der theoretisch angenommene Effekt der<br />

Generativität/Exploration-förderlichen Interaktion nur im Vergleich zu Peer-<br />

Interaktionen sowie im Vergleich zu G1-G3-Interaktionen überprüft, die aufgrund<br />

ihres Interaktionsgegenstandes der Aktivierung von Generativität und Exploration<br />

zuwider liefen. Um die Spezifität der Effekte zu überprüfen, wäre es darüber hinaus<br />

auch gewinnbringend gewesen, zusätzlich einen Vergleich der Experimentalgruppe<br />

mit einer Kontrollgruppe im gleichen thematischen Setting anzustellen, bei der die<br />

andersaltrige Interaktionspartnerin der mittleren Generation angehört (d. h. G1-G2-<br />

bzw. G2-G3-Dyaden). Bei den älteren Personen wäre bei einer solchen Konstellation<br />

zu erwarten, dass durchaus Generativität aktiviert wird, weil es sich bei G2-<br />

Interaktionspartnerinnen auch um Angehörige nachfolgender Generationen handelt.<br />

Das Ausmaß an Generativität sollte jedoch geringer ausfallen, weil in dieser<br />

Konstellation – auf der Ebene der Motivation betrachtet – die Möglichkeit der<br />

163

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!