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Dissertation - Jacobs University

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Methode<br />

beispielsweise die Verwendung des Verfahrens von Labouvie-Vief (z. B. 1995) aus,<br />

bei welchem die Teilnehmerinnen einen kurzen Paragraphen über sich selbst oder ihre<br />

Beziehung zu anderen Personen schreiben sollten. Gleichzeitig war es notwendig,<br />

Stimulusmaterial zu verwenden, welches komplexes Denken prinzipiell anregt. Aus<br />

diesen beiden Überlegungen heraus ergab sich, dass die Teilnehmerinnen nicht die<br />

eigene Person beschreiben sollten, sondern einen anderen sozialen Gegenstand,<br />

welcher so konzipiert war, dass er eine gewisse psychologische „Nähe“ zu der Person<br />

und ein relativ hohes Ausmaß an Ambiguität aufwies.<br />

Für die Messung der kognitiven Leistungsfähigkeit wurde aufgrund der in<br />

Kapitel 4.2.2 dargestellten Literatur prinzipiell davon ausgegangen, dass die Messung<br />

bis zu einem bestimmten Grad unausweichlich mit der Aktivierung negativer<br />

Altersstereotype und daher mit einer prinzipiellen Unterschätzung der tatsächlichen<br />

Ausprägung von kognitiver Leistungsfähigkeit verbunden ist. Dies sollte jedoch alle<br />

experimentellen Bedingungen gleichermaßen betreffen. Ausgehend von der in Kapitel<br />

4.2.2 beschriebenen Studie von Rahall et al. (2001) ist allerdings auch davon<br />

auszugehen, dass sich die Aktivierung negativer Altersstereotype durch die Art des<br />

ausgewählten Tests sowie durch deren Instruktion minimieren lassen. Ziel war es,<br />

solche Tests auszuwählen und deren Instruktionen so zu gestalten, dass die<br />

Aktivierung negativer selbstbezogener Altersstereotype so weit wie möglich<br />

minimiert und damit der Interventionseffekt nicht unterminiert wird. Die verwendeten<br />

Instruktionen werden in Kapitel 7.10.4 beschrieben. Gedächtnisleistung als zentraler<br />

Aspekt kognitiver Leistungsfähigkeit wurde nicht erfasst, weil im westlichen<br />

Kulturkreis in diesem Bereich ein besonders stark negatives Altersstereotyp vorliegt<br />

(Levy & Langer, 1994; Lovelace, 1990) und sich deshalb ein möglicher<br />

Interventionseffekt (im Vergleich zu anderen kognitiven Maßen) wahrscheinlich nur<br />

schwer nachweisen lässt.<br />

7.8.1 Kognitiv-affektive Komplexität<br />

Die Anforderungen an die Operationalisierung von kognitiv-affektiver Komplexität<br />

wurden so umgesetzt, dass eine kurze mehrdeutige Textvorlage über eine Situation, in<br />

der sich eine fiktive ältere Frau gerade befindet, vorgegeben wurde. Zu dieser<br />

Textvorlage sollten die Teilnehmerinnen dann in knappen Worten ihre spontanen<br />

Gedanken entlang von drei Fragen äußern. Von Interesse war das Ausmaß, in dem die<br />

Antworten der Teilnehmerinnen komplexe, multivalente statt undynamischer,<br />

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